Es ging nicht darum dass die Proud Boys die Macht übernehmen, es ging nur darum, die Auszählung der Wahlmännerstimmen am 6. Januar zu verhindern. Eine der vielen Seltsamkeiten des US-amerikanischen Wahlsystems ist, dass die Folge gewesen wäre, dass keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit an Wahlmännerstimmen gehabt hätte. Anstelle aber an einem der nächsten Tage weiterzuzählen, wie es naheliegend erscheinen mag, würde der neue Präsident dann im Repräsentantenhaus gewählt. Das mit der Besonderheit, dass nicht jedes Mitglied eine Stimme hat, sondern nur jeder Bundesstaat eine. Damit hätte Trump eine Mehrheit gehabt. Seine erste Maßnahme nach Antritt seiner zweiten Amtszeit wäre dann wohl eine Amnestie für alles, was im Zusammenhang mit der Präsidentschaftswahl geschehen ist, gewesen. Das dürfte wohl das von Trump geplante Szenario gewesen sein. Gescheitert ist es daran, dass seine Anhänger im/am Kapitol am Ende zu schnell unterlegen waren und dass Mike Pence sich verweigert hat.