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141 Beiträge seit 01.10.2023

Rhetorisch gefragt?

Wenn nur die Hälfte der Aussagen von Sachs richtig sind, wären dann die USA eine Bedrohung für die Menschheit? Das hieße wohl für den Wirtschaftswissenschaftler nicht, dass es nicht weitere "Schurkenstaaten"(?) gibt (allerdings werden die nicht im Westen als Hort der Demokratie und Verteidiger der Menschenrechte gefeiert).
Das, Herr Sachs, ist starker Tobak, den man hierzulande mit Wahrscheinlichkeit als "verschwörungstheoretisch" und "querdenkerisch", vielleicht sogar für Spiegelleser als "lumpenpazifistisch" charakterisieren würde.
Kritik an der Politik der Vereinigten Staaten findet im hiesigen Mainstream kaum statt, die Unterordnung unter die Strategien aus Übersee sind mitunter eines souveränen Staates unwürdig, überraschen aber nur bedingt, weil einflussreichste Entscheider besonders auf Regierungsebene häufig "Schulungsergebnissee" von US-Organisationen und "think tanks" sind.
Selbst verstörende Aussagen wie etwa die der Staatssekretärin Nuland ("Fuck the EU") oder auch das apodiktische Statement Präsident Bidens im Beisein des Kanzlers, dass Nord Stream 2 nicht ans Netzt gehen werde, geschweige denn der "Inflation Reduction Act", der für die Bundesrepublik deindustrialisierend wirkt und als Kampfansage gesehen werden sollte, führen offenbar zu einer kritischeren Sicht oder gar Widerspruch.
Die Umsetzung amerikanischer Desiderate beuteln die Bundesrepublik derzeit in vielerlei Hinsicht erheblich.
Einerseits hat der Wirtschaftskrieg gegen Moskau schädliche Auswirkungen für den Standort D. generell - die Energiekosten (Fracking-Gas aus den USA ist deutlich teurer als russisches Erdgas) und die Inflationsrate steigen so stark, dass sie hier immer mehr Haushalte überfordern und die "bedingungslose Unterstützung" der Führung in Kiew, die Ampelpolitiker immer wieder betonen, belastet die staatlichen Etats zusätzlich über Gebühr, was wiederum Kürzungen im Sozialbereich nach sich zieht (eine weitere Steilvorlage für die AfD , die es leicht hat, den Regierenden eine desaströse Politik vorzuwerfen).
Sachs sieht als Verursacher der der Politik, die er als beängstigend, bedrohlich und als Gefahr für ein Überleben der Menschheit ansieht, einen übermächtigen Militärisch-industrielle Komplex, dessen Strategie es sei, Kriege anzuzetteln, um Profite zu maximieren.
Die regierungsamtliche Grundstimmung hier, die das Land "kriegstüchtig" sehen möchte und eine Anschubfinanzierung von 100 Milliarden Euro für angemessen hält, weil die Bedrohung durch Russland evident sei, legt nahe, dass solche Entscheidungen den oben genannten Interessen nicht zuwider laufen.

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