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mehr als 1000 Beiträge seit 22.09.2000

Inside Wladislaw Surkow and other

Man könnte sich Gedanken machen, warum Telepolis sich mit den veröffentlichten eMails der Clinton-Wahlkämpfer befasst hat, aber die Korrespondenz des Putin-Schattenmanns Surkow mit keinem Wort erwähnt. Der Strippenzieher aus dem Kreml könnte nämlich das erste Opfer einer US-Vergeltungsaktion im Cyberkrieg geworden sein. Das mutmaßt zumindest der britische Guardian(1).

Die veröffentlichten eMails aus 2014 bestätigen Surkows Rolle im verdeckten Krieg Russlands gegen die Ukraine. Mal wird darüber nachgedacht, eine Zeitung im besetzten Donesk zu gründen, mal wird der Tod eines russischen Soldaten vermeldet, mal erhält Surkow die Kandidatenliste für ostukrainische Regierungspositionen - bevor diese Positionen besetzt wurden.

Der Kreml reagierte sofort - Surkow benutze gar keine eMails und zudem wären einige Texte mit fehlerhaftem Ukrainischrussisch durchsetzt. Dumm nur, dass ein russischer Unternehmer seine eigene Korrespondenz in den veröffentlichten Datensätzten wiedererkannt hat. Und zudem Originalkopien der Pässe von Surkow und seiner Familie - samt Schengenvisas - dazwischen enthalten sind.

Wie eng Surkow übrigens mit Putin verbunden ist, zeigen Fotos aus seinem Büro. Neben veralterter Telefontechnik stehen da einige Apparate mit den klassischen Direktleitungen. Einer führt laut Aufkleber direkt zu Präsident Putin (2).

Aber das ist noch nicht alles. Jene ukrainischen Hacker haben noch weitere Dokumente veröffentlicht. Angeblich haben sie das Handy von Arsen Pawlow, besser bekannt als Motorola gehackt, der vor einien Tagen im Aufzug seines Wohnhauses durch eine Bombe getötet wurde. Danach hatte der Mann wohl Angst davor, vom "großen Bruder" liqidiert zu werden und deshalb zuvor mehrfach in seinem Büro geschlafen. Als Bonusmaterial gibt es zudem Fotos von dem Mann im Leopardentanga, von seiner Geliebten und kleine Filmchen aus seinem Handy (3).

Aber auch Korrespondenz einer anderen ehemaligen Führungsperson der Ostukraine ist aufgetaucht. Es geht um Alexander Mosgowoj, der in einem Hinterhalt in der Nähe von Lugansk getötet wurde. Der wollte offensichtlich eher Politiker sein als Befehlshaber einer Geistertruppe ( "Prizrak" Brigade). Und wollte dazu eine politische Bewegung gründen, die er ganz ordentlich in Kiev angemeldet hatte (4).

Der Tod von Arsen Pawlow hat auch seinem Kumpel Giwi (Michail Tolstych), dem angeblichen "Che Guvara" der Ostukraine, die Laune verdorben. Nach einem Post von Eduard Basurin, dem Donezker "Verteidigungsminister" habe Giwi seine vier Wohnungen in der Ostukraine hektisch verkaufen wollen und habe zudem seine Freundin nach Transnistrien in Sicherheit gebracht (5).

Es scheint so, dass Russland jetzt auch den Informationskrieg zu verlieren scheint!

(1)
It is possible that going after Surkov is the first salvo in what the CIA promised would be “unprecedented cyber covert action against Russia” in the wake of alleged Russian hacking of the Democratic party’s computer networks.
https://www.theguardian.com/world/2016/oct/26/kremlin-puppet-masters-leaked-emails-vladislav-surkov-east-ukraine

(2)
http://varlamov.ru/347515.html

(3)
https://informnapalm.org/en/ukrainian-hacktivists-russian-trace-behind-motorolas-blowup/

(4)
https://informnapalm.org/de/hintergruende-des-todes-vom-lvr-feldkommandeur-alexey-mosgowoj/

(5)
https://informnapalm.org/de/korrespondenz-von-wladislaw-surkow-und-andere-ergebnisse-der-hackerarbeit-im-oktober-2016/

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.10.2016 13:59).

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