Xyrus schrieb am 11. November 2010 14:37
... - schließlich kam von Herrn Troll ganz klar die Frage, wer denn
der Adressat sei, wenn unsere Regierung vom Sparen redet. Und Deine
Antwort darauf war wenig konsistent.
Und es dürfte Konsens bestehen, dass die derzeit angestrebte
"Entschuldung" auf Kosten der Schwächsten der Gesellschaft und des
Auslands geht. Letzteres natürlich auf der Basis des Drucks auf die
Löhne - die Gewinne werden im Gegenzug staalich gestützt.
Unter diesem Blickwinkel war es dann für mich nicht wirklich
nachvollziehbar, wie dieser "Sparkurs" der Bevölkerung zugute kommen
sollte.
Für mich ist es zwingend, dass wir von dem Schuldenberg wegkämen -
Nur fürchte ich, dass es gewaltigen Ärger gäbe, wenn wir anfingen
tatsächlich in Größenordnungen zurück zu zahlen.
> Eine Steuersenkung führt natürlich zu höherer Staatsverschuldung und
> damit zu mehr Abhängigkeit von den Finanzmärkten. Wohin das
> letztendlich führt, kann man gerade bei anderen EU-Mitgliedsländern
> (Griechenland, Irland usw.) studieren (z.B. höhere Risikoaufschläge
> für Staatsanleihen bis zur Staatspleite). Ist man dort am Ende
> angekommen, muss man sich dem Diktat des IWF fügen.
>
D`accord, aber die Spielräume für Steuern und Abgaben führtest Du ins
Spiel.
> Man könnte natürlich das ganze Finanzierungssystem der Staaten ändern
> (z.B. Staat leiht direkt von Notenbank für 1% Zins), doch eine
> Änderung des Systems ist ja unterblieben.
>
Das Finanzierungssystem sollte man wirklich verändern. Allerdings
dächte ich dann erst in zweiter Linie an die Kapitaldienste. Dies
Veränderung würde den Vorgang nur entschleunigen, würde den Prozess
aber nicht stoppen, geschweige denn umkehren.
Vornan stünden für mich Einnahmen und Ausgaben. Nur scheint es
derzeit deutlich effizienter zu sein, die Befriedung der Gesellschaft
über eine pluralistische Gesellschaft nebst dazu passenden
Mainstream-Medien zu finazieren.
Natürlich sollte man die Sozialhilfe kürzen - die für die
Unternehmen!
Solange wir denen die Löhne finanzieren bzw. bezuschussen und die
dafür anfallenden Kosten in den Sozialhaushalt verbuchen, wird genau
dieser der aufgeblähteste Posten im Gesamthaushalt bleiben.
Keine Aufstockung mehr finanzieren - was glaubst Du, wie schnell die
Unternehmerschaft nach einem gesetzlichen Mindestlohn riefen! Und
dieser brächte dann sogar ein höheres Steueraufkommen, das
vollständig zur Schuldentilgung aufgebracht werden könnte. :)
> > Ein nachhaltiger Schuldenabbau wäre nach dem Modell von Roosevelts
> > New Deal durchaus möglich
>
> Von Konjunkturprogrammen für "mehr" Wachstum, halte ich nicht viel,
> denn statt "mehr" Wachstum, müsste die Richtung eher "nachhaltiges"
> Wachstum sein, nur da steht die Ökonomie und Politik erst ganz am
> Anfang.
>
Nun - eins zu eins hätte ich das auch nicht gern, aber ein
Spitzensteuersatz von 90 Prozent hat schon einen gewissen Charme für
mich. Wer die Infrastruktur des Landes inclusive Staat zu
erwirtschaftung von exorbitanten Gewinnen heranzieht, der sollte auch
angemessen dafür bezahlen dürfen! Soll sich doch niemand darüber
beklagen, dass er von dem ergaunerten Geld was abgeben soll.
Erarbeiten lässt sich soviel keineswegs. Also könnten ab 2 Mio die 90
schon greifen. Ab 500 Mille 55 Prozent hielte ich auch für
angemessen. Und im Gegenzug könnten wir die darunterliegenden
Einkommen deutlich entlasten und immer noch einen Überschusshaushalt
verzeichnen.
> > - versucht man es über die Sozialkassen ist
> > die Richtung allerdings klar.
>
> Die Sozialkassen bringst du jetzt ins Spiel, ich habe nicht gesagt,
> dass man dort anfangen sollte zu sparen. Mir ging es allgemein um den
> Abbau des Staatsdefizits, um damit mehr Unabhängigkeit vom
> Finanzmarkt zu erhalten.
>
Siehe oben
> Ich bin eher der Meinung, dass man mit dieser Umverteilung von unten
> nach oben aufhören muss, wo der Staat alle Risiken trägt und die
> Unternehmen alle Gewinne einstreichen.
Damit wären wir uns eigentlich einig. :)
Gruß
Queru
... - schließlich kam von Herrn Troll ganz klar die Frage, wer denn
der Adressat sei, wenn unsere Regierung vom Sparen redet. Und Deine
Antwort darauf war wenig konsistent.
Und es dürfte Konsens bestehen, dass die derzeit angestrebte
"Entschuldung" auf Kosten der Schwächsten der Gesellschaft und des
Auslands geht. Letzteres natürlich auf der Basis des Drucks auf die
Löhne - die Gewinne werden im Gegenzug staalich gestützt.
Unter diesem Blickwinkel war es dann für mich nicht wirklich
nachvollziehbar, wie dieser "Sparkurs" der Bevölkerung zugute kommen
sollte.
Für mich ist es zwingend, dass wir von dem Schuldenberg wegkämen -
Nur fürchte ich, dass es gewaltigen Ärger gäbe, wenn wir anfingen
tatsächlich in Größenordnungen zurück zu zahlen.
> Eine Steuersenkung führt natürlich zu höherer Staatsverschuldung und
> damit zu mehr Abhängigkeit von den Finanzmärkten. Wohin das
> letztendlich führt, kann man gerade bei anderen EU-Mitgliedsländern
> (Griechenland, Irland usw.) studieren (z.B. höhere Risikoaufschläge
> für Staatsanleihen bis zur Staatspleite). Ist man dort am Ende
> angekommen, muss man sich dem Diktat des IWF fügen.
>
D`accord, aber die Spielräume für Steuern und Abgaben führtest Du ins
Spiel.
> Man könnte natürlich das ganze Finanzierungssystem der Staaten ändern
> (z.B. Staat leiht direkt von Notenbank für 1% Zins), doch eine
> Änderung des Systems ist ja unterblieben.
>
Das Finanzierungssystem sollte man wirklich verändern. Allerdings
dächte ich dann erst in zweiter Linie an die Kapitaldienste. Dies
Veränderung würde den Vorgang nur entschleunigen, würde den Prozess
aber nicht stoppen, geschweige denn umkehren.
Vornan stünden für mich Einnahmen und Ausgaben. Nur scheint es
derzeit deutlich effizienter zu sein, die Befriedung der Gesellschaft
über eine pluralistische Gesellschaft nebst dazu passenden
Mainstream-Medien zu finazieren.
Natürlich sollte man die Sozialhilfe kürzen - die für die
Unternehmen!
Solange wir denen die Löhne finanzieren bzw. bezuschussen und die
dafür anfallenden Kosten in den Sozialhaushalt verbuchen, wird genau
dieser der aufgeblähteste Posten im Gesamthaushalt bleiben.
Keine Aufstockung mehr finanzieren - was glaubst Du, wie schnell die
Unternehmerschaft nach einem gesetzlichen Mindestlohn riefen! Und
dieser brächte dann sogar ein höheres Steueraufkommen, das
vollständig zur Schuldentilgung aufgebracht werden könnte. :)
> > Ein nachhaltiger Schuldenabbau wäre nach dem Modell von Roosevelts
> > New Deal durchaus möglich
>
> Von Konjunkturprogrammen für "mehr" Wachstum, halte ich nicht viel,
> denn statt "mehr" Wachstum, müsste die Richtung eher "nachhaltiges"
> Wachstum sein, nur da steht die Ökonomie und Politik erst ganz am
> Anfang.
>
Nun - eins zu eins hätte ich das auch nicht gern, aber ein
Spitzensteuersatz von 90 Prozent hat schon einen gewissen Charme für
mich. Wer die Infrastruktur des Landes inclusive Staat zu
erwirtschaftung von exorbitanten Gewinnen heranzieht, der sollte auch
angemessen dafür bezahlen dürfen! Soll sich doch niemand darüber
beklagen, dass er von dem ergaunerten Geld was abgeben soll.
Erarbeiten lässt sich soviel keineswegs. Also könnten ab 2 Mio die 90
schon greifen. Ab 500 Mille 55 Prozent hielte ich auch für
angemessen. Und im Gegenzug könnten wir die darunterliegenden
Einkommen deutlich entlasten und immer noch einen Überschusshaushalt
verzeichnen.
> > - versucht man es über die Sozialkassen ist
> > die Richtung allerdings klar.
>
> Die Sozialkassen bringst du jetzt ins Spiel, ich habe nicht gesagt,
> dass man dort anfangen sollte zu sparen. Mir ging es allgemein um den
> Abbau des Staatsdefizits, um damit mehr Unabhängigkeit vom
> Finanzmarkt zu erhalten.
>
Siehe oben
> Ich bin eher der Meinung, dass man mit dieser Umverteilung von unten
> nach oben aufhören muss, wo der Staat alle Risiken trägt und die
> Unternehmen alle Gewinne einstreichen.
Damit wären wir uns eigentlich einig. :)
Gruß
Queru