BasisDemokrat schrieb am 21. November 2003 12:26
> Trotzdem finde ich, daß diese Waffe die Absurdität "kleiner" atomarer
> Sprengsätze besonders gut veranschaulicht. Solche Waffen sind
> wirklich nur für die Taktik der verbrannten Erde geeignet und
> hinterlassen nach ihrer Anwendung nur Verlierer.
Absurd ist fuer diese Waffengattung noch gar kein Ausdruck. Es gibt
keine Waffengattung, die so begehrt ist. Gleichzeitig will sie aber
eh niemand einsetzen, zumindest wuerde das niemand oeffentlich
zugeben. Und sie sind schweineteuer, sowohl in der Entwicklung als
auch im Unterhalt. Betrifft aber nicht nur "kleine" Atombomben,
sondern praktisch das gesamte nukleare Spektrum.
> > Genauso hat man AFAIK auch mal mit Gewehrgranaten
> > rumexperimentiert, Panzergranaten waren auch mal angedacht.
>
> Atomare Gewehrgranaten? Das ist ja wirklich unglaublich. Hast Du dazu
> einen Link? Die zu einer atomaren Kettenreaktion mindestens
> notwendige Plutonium-Menge ist doch relativ groß. Sie liegt für
> Plutonium 239 in Reinform bei 5.4 kg (das ist eine Kugel von ca. 8 cm
> Durchmesser).
War eine komische Sache, das dauert etwas, bis ich die Quelle
gefunden habe:-(
Ich geb mal das wieder, was ich noch im Kopf hab. Also, die
Gewehrgranaten wurden nicht aus den "normalen" Materialien gemacht.
Bei den Transuranen gibts Stoffe, die kritische Massen im
Grammbereich haben. Das Problem mit diesen Atomen ist, dass sie auch
extrem instabil sind. Deswegen lagern sich diese Kugeln nur ein paar
Wochen, weswegen die Russen auch schnell von dieser Idee Abstand
genommen haben. Die Amis hatten das AFAIK etwas laenger verfolgt,
aber was genau draus geworden ist, weiss ich nicht. Ich wuesste aber
nicht davon, dass diese Munition mal in die Truppenerprobung oder
sogar regulaer eingesetzt wurde.
> Mit heute üblichen Verdichtungstechniken unter Verwendung
> hochbrisanter Sprengstoffe läßt sich die zur Auslösung einer
> Kettenreaktion notwendige Menge vermutlich stark reduzieren (so genau
> weiß man das nicht, weil die Ergebnisse der aktuellen
> Kernwaffenforschung geheim gehalten werden). Solche Techniken waren
> aber damals noch nicht bekannt. Damals wurden einfach zwei Halbkugeln
> mit je einer halben kritischen Masse durch Zündung von TNT
> zusammengepreßt.
Wenn man Stoffe mit einer sehr geringen kritischen Masse hat, reicht
die Einschlagswucht des Geschosses aus.
> > > Die amerikanische Militärpolitik war und ist einfach pervers.
> > Wieso nur die amerkanische??? MilitaerTAKTIK ist meistens
> > sogar ziemlich menschenverachtend. Das liegt IMHO in der
> > Natur der Sache. Aber so ist das halt: Wenn du die grosse
> > Sache (aka Endsieg;-) im Blick hast, kannst du auf Einzelne
> > keine Ruecksicht mehr nehmen.
>
> Das sehe ich anders. Eine reine Verteidigungs-Armee wird sich immer
> anders gegen die Zivilbevölkerung verhalten als eine Angriffs-Armee.
> Eine Angriffs-Armee bereitet beispielsweise den Vormarsch mit
> Luftschlägen vor und bombt dabei auch die Zivilisten weg. Eine
> Verteidigungsarmee würde nicht das eigene Land flächendeckend
> verwüsten.
Kann man schlecht sagen, in der Geschichte hat es noch nie eine reine
Verteidigungsarmee gegeben, schon gar nicht eine, die dann auch
eingesetzt wurde. Die Taktik der verbrannten Erde kann beim Rueckzug
auch fuer eine Verteidigungsarmee eine Option sein.
> Ich finde eine Armee hat nur eine Existenzberechtigung als
> Verteidigungs-Armee und auch da sollte man überlegen, ob man
> staatlicherseits nicht dem deutlich preiswerteren und wirksameren
> Guerilla-Konzept den Vorrang gibt. Eine Armee kann enthauptet werden,
> weil sie zentral gelenkt wird, eine Guerilla dagegen kann nur
> punktuell getroffen werden, weil sie dezentral agiert und aus
> weitgehend autonomen Gruppen besteht.
Dazu schreib ich spaeter noch was (oder morgen...) Das wird laenger
und ich hab jetzt keine Zeit mehr.
> Mfg BasisDemokrat
Bis spaeter
Menarfin
> Trotzdem finde ich, daß diese Waffe die Absurdität "kleiner" atomarer
> Sprengsätze besonders gut veranschaulicht. Solche Waffen sind
> wirklich nur für die Taktik der verbrannten Erde geeignet und
> hinterlassen nach ihrer Anwendung nur Verlierer.
Absurd ist fuer diese Waffengattung noch gar kein Ausdruck. Es gibt
keine Waffengattung, die so begehrt ist. Gleichzeitig will sie aber
eh niemand einsetzen, zumindest wuerde das niemand oeffentlich
zugeben. Und sie sind schweineteuer, sowohl in der Entwicklung als
auch im Unterhalt. Betrifft aber nicht nur "kleine" Atombomben,
sondern praktisch das gesamte nukleare Spektrum.
> > Genauso hat man AFAIK auch mal mit Gewehrgranaten
> > rumexperimentiert, Panzergranaten waren auch mal angedacht.
>
> Atomare Gewehrgranaten? Das ist ja wirklich unglaublich. Hast Du dazu
> einen Link? Die zu einer atomaren Kettenreaktion mindestens
> notwendige Plutonium-Menge ist doch relativ groß. Sie liegt für
> Plutonium 239 in Reinform bei 5.4 kg (das ist eine Kugel von ca. 8 cm
> Durchmesser).
War eine komische Sache, das dauert etwas, bis ich die Quelle
gefunden habe:-(
Ich geb mal das wieder, was ich noch im Kopf hab. Also, die
Gewehrgranaten wurden nicht aus den "normalen" Materialien gemacht.
Bei den Transuranen gibts Stoffe, die kritische Massen im
Grammbereich haben. Das Problem mit diesen Atomen ist, dass sie auch
extrem instabil sind. Deswegen lagern sich diese Kugeln nur ein paar
Wochen, weswegen die Russen auch schnell von dieser Idee Abstand
genommen haben. Die Amis hatten das AFAIK etwas laenger verfolgt,
aber was genau draus geworden ist, weiss ich nicht. Ich wuesste aber
nicht davon, dass diese Munition mal in die Truppenerprobung oder
sogar regulaer eingesetzt wurde.
> Mit heute üblichen Verdichtungstechniken unter Verwendung
> hochbrisanter Sprengstoffe läßt sich die zur Auslösung einer
> Kettenreaktion notwendige Menge vermutlich stark reduzieren (so genau
> weiß man das nicht, weil die Ergebnisse der aktuellen
> Kernwaffenforschung geheim gehalten werden). Solche Techniken waren
> aber damals noch nicht bekannt. Damals wurden einfach zwei Halbkugeln
> mit je einer halben kritischen Masse durch Zündung von TNT
> zusammengepreßt.
Wenn man Stoffe mit einer sehr geringen kritischen Masse hat, reicht
die Einschlagswucht des Geschosses aus.
> > > Die amerikanische Militärpolitik war und ist einfach pervers.
> > Wieso nur die amerkanische??? MilitaerTAKTIK ist meistens
> > sogar ziemlich menschenverachtend. Das liegt IMHO in der
> > Natur der Sache. Aber so ist das halt: Wenn du die grosse
> > Sache (aka Endsieg;-) im Blick hast, kannst du auf Einzelne
> > keine Ruecksicht mehr nehmen.
>
> Das sehe ich anders. Eine reine Verteidigungs-Armee wird sich immer
> anders gegen die Zivilbevölkerung verhalten als eine Angriffs-Armee.
> Eine Angriffs-Armee bereitet beispielsweise den Vormarsch mit
> Luftschlägen vor und bombt dabei auch die Zivilisten weg. Eine
> Verteidigungsarmee würde nicht das eigene Land flächendeckend
> verwüsten.
Kann man schlecht sagen, in der Geschichte hat es noch nie eine reine
Verteidigungsarmee gegeben, schon gar nicht eine, die dann auch
eingesetzt wurde. Die Taktik der verbrannten Erde kann beim Rueckzug
auch fuer eine Verteidigungsarmee eine Option sein.
> Ich finde eine Armee hat nur eine Existenzberechtigung als
> Verteidigungs-Armee und auch da sollte man überlegen, ob man
> staatlicherseits nicht dem deutlich preiswerteren und wirksameren
> Guerilla-Konzept den Vorrang gibt. Eine Armee kann enthauptet werden,
> weil sie zentral gelenkt wird, eine Guerilla dagegen kann nur
> punktuell getroffen werden, weil sie dezentral agiert und aus
> weitgehend autonomen Gruppen besteht.
Dazu schreib ich spaeter noch was (oder morgen...) Das wird laenger
und ich hab jetzt keine Zeit mehr.
> Mfg BasisDemokrat
Bis spaeter
Menarfin