Das Krankenkassensystem in den USA ist ein Mix aus privater Krankenversicherung und Charity. D.h. auch in den USA stirbt niemand, weil er bei einer lebensbedrohlichen Erkrankung nicht im Krankenhaus behandelt wird. Er läuft nur generell mit geringer Priorität und bekommt nur das absolut notwendige.
Auch in eher linken Ländern, wie Spanien, zahlte z.B. die Krankenkasse lange Zeit nur das Ziehen der Zähne als einzige Behandlung.
Grund dafür sind nicht nur kostspielige Beiträge, sondern die hohen Eigenbeteiligungen, die anders als in Deutschland, auch im Fall der Notfallmedizin zu entrichten sind. So kann es schon mal je nach Versicherungsplan vorkommen, dass der Klient trotz bezahlter Beiträge, ca. 8.550 Dollar, ja eine Familie gar 17.000 Dollar, die Krankenhauskosten tragen, bevor die Versicherung irgendetwas bezahlen muss.
Das hört sich nach viel Geld an, aber hier muss man auch die unterschiedlichen Steuer- und Abgabensysteme berücksichtigen. Ein Amerikaner hat bei einem vergleichbaren Job i.d.R. ein höheres Brutto-Einkommen und ein viel größeres Netto.
Die Amis setzen auf eine auskömmliche Finanzierung und die Freiheit zur Eigenverantwortung. Selbstverständlich kann man mit einer entsprechenden Versicherung auch diese Beiträge senken oder man legt halt einen entsprechenden Geldbetrag auf die hohe Kante.
Dafür hat der Ami auch die Freiheit sein Leben selber zu gestalten. Wer viel Sicherheit will und dafür viel arbeitet, der ist auch entsprechend hoch abgesichert.
Wer den lieben Gott einen guten Mann sein läßt und nur soviel arbeitet, wie er gerade für sein täglich Brot braucht, der schaut dann hinterher ggf. in die Röhre.
Nein 100% gerecht ist das System nicht, da dabei natürlich ein paar Leute einfach Pech haben. Aber die Amis haben schon eine hohe Abdeckung und Leistungsgerechtigkeit.
Im Sozialismus ist die Sache genau umgekehrt. Da wurde ganz positivistisch davon ausgegangen, dass jeder die Maximalleistung für die Gemeinschaft erbringt.
Im real existierenden Sozialismus haben die Leute größtenteils ihre Leistung für das System minimiert. Wenn jeder die Rundumversorgung und das gleiche Gehalt bekommt, muss halt jemand mit der Peitsche herumrennen. Daher brauchte es die Stasi. Genauso waren dort einige Gleicher als die Anderen. Die bekamen alles in den Hinterngeschoben und Andere konnten sich auf dem Kopf stellen und bekamen trotzdem immer irgendwie nur die Niete bei der Lotterie.
Und bei uns? Da ist die Abgabenquote bei einem Durchscnnittsverdiener
Single: 49%
Familie 2 Kinder Alleinverdiener: 33%
Fam 2 Kinder Doppelverdiener 44%
Vergleich USA:
Single: 28,3%
Familie 2 Kinder Alleinverdiener: 14%
Fam 2 Kinder Doppelverdiener 24,1%
Also bei der Differenz bleiben da einige tausend € pro Jahr übrig.
Hinzu kommt bei uns noch der Krampf mit GKV und PKV.
Viele Leute zahlen als prekäre Selbstständige garnicht in System, bekommen aber hinterher die selben Leistungen, wie ein Angestellter mit gleich hohem Brutto.
Zusätzlich wird ein erheblicher Teil unseres Sozialstaats über Schulden finanziert, die manchen Regionen langsam die Luft abdrücken.
Mit "fair" und "gerecht" hat das alles nichts mehr zu tun.