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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Die Situation ist in der Tat nicht ganz ungefährlich ...

Das aktuelle Problem ist, das Xi ungefähr genauso viel Verständnis für die Wirtschaft hat wie sein großes Vorbild Mao. Aber er weiß wie Macht geht.

Die goldenen Zeiten der chinesischen Wirtschaft sind erst einmal vorbei, da die KpCh versäumt hat wesentliche strukturelle Probleme anzupacken.

Dazu gehören:
- Immobilienkrise mit 90 Millionen leerstehenden auf Kredit gebauten Wohnungen
- Die hohe Arbeitslosigkeit bei Jungakademiker (die Rede ist von 20 %)
- die katastrophale Alterspyramide der Gesellschaft
- der eingeschränkte Möglichkeit selber Hightechchips zu marktkonformrn Preisen zu produzieren.
- ein unzuverlässiges Rechtssystem, dass keinen Schutz für ausländische Investoren bietet.
- keine frei konvertierbare Währung.

Das alles führt zu wachsenden Unmut in Teilen der Bevölkerung, die gerade dabei ist mit Immobilien und teilweise auch Aktien viel Geld zu verlieren. Ein Unmut, der der KpCh irgendwann auch gefährlich werden kann. Für junge Leute wird es auch schwieriger eine Familie zu gründen oder die Eltern zu unterstützen, da das Sozialsystem noch im Aufbau und nicht so prall ist.

Sollte China Taiwan angreifen, dann geht die Wirtschaft weltweit den Bach runter - auch in China. Aber Xi könnte das egal sein, weil er gleichzeitig intern einen nationale Aufwallung inszenieren könnte, die die wirtschaftlichen Probleme als kleines Übel für die nationale Einheit stilisiert.

Der Westen dagegen könnte den Untergang der Weltwirtschaft kurzfristig dann nur durch die erfolgreiche Verteidigung der taiwanesischen Produktionsanlagen verhindern.
Mittelfristig müsste der Westen sich auch wirtschaftlich unabhängiger von Taiwan und China machen. Die ersten Schritte dafür sind bereits zu sehen.

Wird es einen Krieg geben? Weiß ich nicht, aber ich denke er ist wahrscheinlicher geworden.

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