Re: Südkoreanische Atomwaffen würden echte Autonomie ermöglichen

Kerntot schrieb am 26.09.2024 18:01:

FIAE-Flix schrieb am 26.09.2024 16:36:

Denn derzeit wird ja letztlich die Sicherheit nur von den USA garantiert. Im Forumssprachgebrauch sind die Südkoreaner ja quasi besetzt und reine US-Vasallen, wenn man von gängiger Rhetorik zu Deutschland z.b. ausgeht. Oder Japan analog wohl ebenso. Also müsste man ja eine Bewaffnung mit Atomwaffen durchaus begrüßen, wie hierzulande auch. Es würde ja die US Abhängigkeit drastisch senken (wie hier prinzipiell auch) und hätte gleichzeitig den netten Effekt, dass die USA kein großartiges Militär zur Verteidigung mehr vor Ort vorhalten müssen. Klassisches Win-win sozusagen.

Naja, so jemand wie Trump als potentieller Präsident, der schon mal sagt dass er Verbündete im Zweifel im Regen stehen lässt, der dürfte halt auch nicht unbedingt zum Sicherheitsgefühl beitragen. In Kombination mit dem gelungenen "in den Griff Kriegen" Nordkoreas zu seiner ersten Zeit als Präsident dürfte das solche Überlegungen stark befeuern.

Atomraketen in Deutschland helfen nur den USA und NULL Deutschland. Was soll uns das Zeugs helfen, wenn es nicht in unserer Verantwortung ist, die Raketen abzufeuern? Vielleicht fliegen irgendwann die Raketen los und alle fragen sich "Warum jetz"? Die Frage wird kaum was nutzen wenn der erste Feuerball in der Nähe zu sehen ist.
Die USA braucht Standorte für Ihre Raketen und findet sie. Immer für einen guten Zweck. Für den Frieden.

Ich sag ja: Wenn man den "von den USA emanzipieren" Gedanken tatsächlich konsequent zuende denkt, landet man am Ende bei mehr Rüstung und vor allem mindestens mal bei einer europäischen Atombombe.

Nukleare Teilhabe bzw. nuklearer Schutzschirm ist einerseits ein Mittel Proliferation vorzeubeugen - andererseits spart es den beschützten Staaten Geld und hilft zuguterletzt natürlich auch, Einfluss beizubehalten. Belarus z.b. wäre ohne den grossen Bruder in Moskau verteidigungstechnisch ungefähr so gut aufgestellt wie ein Nordkorea, welches tatsächlich nur einen halbwegs vernünftigen Anteil der Wirtschaftskraft in Rüstung steckt. Kann man machen, aber dann bleibt halt entweder ohne Verbündete kaum Verteidigung oder kaum Geld für irgendwas anderes als Verteidigung ,)