Beim Blick auf die politische Situation in den USA kann einem schon anders werden - und man bekommt eine Ahnung wohin die Reise in Mitteleuropa geht.
Dabei ist die spannendste Frage längst nicht mehr die nach dem Wahlausgang. Es ist die Frage, wie es danach, insbesondere hinsichtlich der "Stimmung in der Bevölkerung", weitergeht und welche Antworten eine zukünftige US-Regierung auf diese Situation finden wird. Hier erwarte ich leider nichts Positives...
Konicz hat mit seinem knappen Hinweis "die USA sind in die postdemokratische Phase übergegangen" völlig recht. Allerdings fand dieser Übergang m. M. nach schon vor Dekaden statt. Breiten Bevölkerungsschichten war es jedoch ziemlich egal, wie demokratisch ihre Führung war, solange sie ein behütetes und bequemes Leben hatten und genau dieses ist nicht unerheblichen Teilen der amerikanischen Mittelschicht inzwischen abhanden gekommen. Der amerikanische Traum der Mittelschicht wurde ersetzt vom täglichen Abstiegskampf. Trump bedient dieses Gefühl mit Slogan "Make America great again" ganz gut - natürlich ohne einen echten Lösungsansatz.
Dabei sind die Treiber des Abstiegs nicht nur in der Politik zu suchen. Die US-Wirtschaft steht heute unter einem deutlich höheren, internationalen Konkurrenzdruck. Die Automatisierung der kommenden Jahre wird etlichen Arbeitnehmern den Job kosten. Es bleiben aus US-Perspektive eigentlich nicht mehr viele Optionen...