B.Eckstein schrieb am 25.10.2024 13:58:
Ich bin ja aktuell wahrlich kein Freund Russlands, aber ich finde den Zug auch eher ungeschickt. Solange die Code-Reviews nix ergeben, sehe ich keinen inhaltlichen Grund, auch hier Brücken abzubrechen.
Es geht nicht um das Abbrechen von Brücken.
Es geht darum, dass in den USA oder anderen westlichen Staaten ansässige Maintainer keine Patches von sanktionierten Unternehmen annehmen dürfen, vor allem, wenn sie selber für ihre Arbeit bezahlt werden (was für die meisten Subsystem-Maintainer gilt). Das richtet sich nicht mal gegen die Betroffenen selber, sondern gegen ihre Arbeitgeber - arbeitest du für Baikal, bist du als Angestellter mitsanktioniert, und da die Leute, die die Patches annehmen, nicht nachprüfen können, ob der Patch auf Kosten und Rechnung von Baikal oder in der Freizeit erstellt wurde, müssen sie den Patch zurückweisen.
Ist eine relativ blöde Konsequenz der Sanktionen, aber keine Sanktion kommt ohne unerwünschte Nebenwirkung aus.
https://www.phoronix.com/news/Linux-Compliance-Requirements hat eine brauchbare Zusammenfassung der Hintergründe, soweit sich Kernel-Maintainer dazu geäußert haben.