Was haben wir den bisher gemacht? Wir haben versucht der Aggression Moskaus etwas in den Weg zu stellen, sie gleichzeitig aber nicht zu sehr zu reizen, damit es nicht zum Atomkrieg kommt. Ein schwieriger und gefährlicher Balanceakt.
Die "Forderungen" Moskaus ernst zu nehmen ist nach wie vor etwas lächerlich. Es sind faktenfreie, vorgeschobene Gründe. Vor 2014 war die Ukraine neutral, außerhalb der NATO und hatte Sicherheitsgarantien. Dann hat Moskau den Krieg angefangen und sämtliche Verträge und Garantien gebrochen. Und sie haben nie aufgehört im Donbass zu schießen. Damit haben sie nach und nach die Ukraine in Richtung Westen gedrückt. Woher sollte sonst Unterstützung kommen? Zumal Putin das Land damals schon aufgeteilt hat und damit den Weg der Restukraine in den Grenzen von 2015 in die EU vorbestimmte. Wer sollte noch dagegen stimmen, wenn die Wähler der Krim und den Donbass fehlen?
Putin hat selbst dafür gesorgt, dass die Ukraine gar nicht neutral sein kann. Und wie soll das überhaupt funktionieren? Eine neutrale Ukraine wäre den Angriffen Putins wehrlos ausgeliefert, der übrigens gerade angreift.
Es tut mir leid, aber was soll das alles überhaupt?
Und was bedeutet eine "mutige Diplomatie" unter diesen Bedingungen? Die Drohung mit Atomkrieg? Mutiger sein bei Waffenlieferungen?
Ja, die vollständige Aufgabe der Ukraine und Moldaus und deren Übergabe an den russischen Aggressor wäre eine Katastrophe für Europe, die USA und würde uns angesichts der ca. 15 Millionen Flüchtlinge und Zerstörung sowie notwendiger Aufrüstung an der Grenze weitaus mehr kosten, als die Unterstützung der Ukraine, aber angesichts des "Feingefühls" von Trump bei der Außenpolitik ist das immer noch besser als der Atomkrieg, wenn Trump, wie bei Nordkorea oder Iran, völlig ausflippt.
Wer nimmt also alles auf? Für Deutschland rechne ich mit 5 Millionen. Das haben wir seit 60 Jahren nicht mehr gesehen.