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  • Axel Farr

mehr als 1000 Beiträge seit 06.05.2002

Re: Was sind die Alternativen zum Krieg?

Michaela Schmidt schrieb am 10.11.2024 22:22:

Axel Farr schrieb am 10.11.2024 11:56:

marasek schrieb am 10.11.2024 11:09:

Axel Farr schrieb am 10.11.2024 09:20:

Was bisher nicht gemacht wurde: Eine Drohung an Russland, dass eine bestimmte Art Waffen oder bestimmte Mengen (die für Russland wirklich bedrohliche Wirkung entwickeln könnten) geliefert werden, wenn Russland nicht unmittelbar alle Angriffe einstellt und sich für ernsthafte Verhandlungen öffnet. Vielleicht sollte der Westen mal anfangen, in diese Richtung zu arbeiten - sonst wird dieser Krieg noch Jahre oder Jahrzehnte mit täglich mindestens hunderten Toten weitergehen.

Das macht der Westen nicht, weil er weiß, dass Russland das auch machen kann. Und den Preis ist der Westen nicht bereit zu zahlen, denn wenn es an die eigene Haut geht, hört es mit "as long as it takes" schnell auf.

Im Unterschied zu Russland ist der Westen nicht am Krieg beteiligt. Die möglichen Gegenmaßnahmen Russlands sind also beschränkt. Wenn Russland anfangen würde, unterschwellige Kriegsaktionen gegen den Westen zu starten könnte der Westen auch adäquat antworten.

Sie gehen anscheinend davon aus, dass die NATO, würde sie denn ins Kampfgeschehen eingreifen, siegreich wäre? Das es bereits reichen würde, die richtigen Waffen zu liefern ...
Es ist fraglich, ob die NATO dies bei einem konventionellen Krieg überhaupt siegreich wäre. Aber dann ist da noch die Atomare Antwort. Sieger gibt es also keinen.

Was wäre zu gewinnen? Ein imperialistisches Land jagt eine anderes, auch imperialistisches Land aus einem dritten Land, der Ukraine. Wobei die von Russland besetzten Gebiete ja spätestens jetzt vor allem von Menschen bewohnt werden, die sich eher Russland zugehörig fühlen.

Ich hatte nicht davon geschrieben, dass die NATO sich in den Krieg stürzen sollte. Der gesamte Westen unterstützt die Ukraine im Moment gerade so, dass Russland nicht zu schnell vorrückt. Statt vor zwei Jahren monatelang über die Lieferung von Panzern für eine geplante ukrainische Offensive zu debattieren, hätte man eher das schicken sollen, was die Ukraine angab zu brauchen. Stattdessen hat man gewartet bis Russland seine Front befestigt hatte - sehr effektiv. Ebenso hat man zugelassen, dass Russland die Wärme- und Wasserkraftwerke der Ukraine zerstört ohne dass man irgend etwas dagegen unternommen hat.

Und: Worauf sollte denn Russland atomar antworten? Auf die ukrainische Verteidigung? Kursk in die Luft jagen? Kiew?

Mir geht es darum, dass die Unterstützung so wie sie praktiziert wurde zwar den Untergang der Ukraine bisher verhindert hat, aber auch die russische Aggression nicht bremsen konnte. Dafür muss der Westen sich andere Ideen einfallen lassen. Entweder der Westen macht das jetzt, solange der Krieg noch auf die Ukraine beschränkt ist oder er wird in 5 - 10 Jahren den ganzen Spaß auf NATO-Gebiet haben.

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