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  • serendipity (1)

989 Beiträge seit 24.09.2019

"Brothers and Sisters in Crime"

Nowak schreibt: "Es ist also keineswegs ein Kolonial- und Unterwerfungsverhältnis zwischen den USA und Deutschland, wie es die Propaganda von Rechten und Neutralisten behauptet."

Es ist ein Vasallen-Verhältnis.
Vasallen unterwerfen sich gern, um davon zu profitieren, z. B. um etwas von den Kriegsbeuten abzubekommen.
Beim Wiederaufbau des kriegszerstörten Iraks macht Siemens bereits beste Geschäfte und hofft dort jetzt auf den größten Deal seiner Firmengeschichte.
Auch beim bevorstehenden Wiederaufbau im Jemen will die deutsche Industrie mitverdienen und hofft dazu auf Vermittlung durch die Emirate.

Dass manche US-Vasallen sich von der US-Regierung nicht mehr alles vorschreiben lassen wollen, liegt an der zunehmenden Schwäche der USA, die ihre Welthegemonie nicht mehr aufrechterhalten können.
In der EU tobt momentan ein Kampf zwischen Hardcore-Transatlantikern und "gemäßigten" Transatlantikern, die sich z. B. Nord Stream 2, Sputnik-V, diverse Abkommen mit China usw. nicht mehr von den USA verbieten lassen wollen.
In Deutschland verläuft die Frontlinie quer durch die Parteien - allerdings bleiben die Grünen bisher geschlossen US-hörig und feiern ihre Einigkeit medienwirksam, während z. B. in der Union Machtkämpfe ausgetragen werden.

Deshalb hat Nowak einerseits natürlich recht, dass Deutschland nicht nur "Opfer", sondern Mittäter der USA ist - aber andererseits: Geschwisterlich haben sich die USA bisher nicht gerade verhalten, sondern ihre Vasallen geschwächt, wo sie können.
Auch den Profit vom Maidan in Kiew haben die USA keinesfalls geschwisterlich geteilt, sondern prompt mit "Fuck the EU" geantwortet, als die deutsche Industrie ihren Präsidentschaftskandidaten Klitschko durchsetzen wollte, um in der Ukraine besser absahnen zu können.

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