Ansicht umschalten
Avatar von Bartträger
  • Bartträger

mehr als 1000 Beiträge seit 27.07.2005

"Es ist also keineswegs ein Kolonial- und Unterwerfungsverhältnis zwischen den U

nterwerfungsverhältnis zwischen den USA und Deutschland, wie es die Propaganda von Rechten und Neutralisten behauptet."

Diese Einschränkung kommt mir etwas aus der Luft gegriffen vor.

Natürlich betrachtet die USA Deutschland und andere Gebiete Europas als quasi ihr Territorium. In dem sie militärisch walten können, wie sie wollen. Beim aktuellen Defender-Manöver bestimmen alleine die USA wie, wann und wo sie ihre Truppen verlegen.

In ihren Militärbase bestimmen alleine sie, welche Menschen mit ferngesteuerten Bomben getötet werden und wo.

Bidens Sätze, die für europäische Ohren gedacht sind, klingen eben wieder viel freundlicher. Aber für die USA ist hauptsächlich die Grenze zu seinen geopolitischen Feinden interessant. Das ist Imperialismus und weil es auf fremden Terrain stattfindet sind die Parallele zum Kolonialismus unübersehbar.

Trump thematisierte auch unüberhörbar, dass die EU-Länder für die US-Truppen bezahlen müssen. Quasi Schutzgeld. Wenn man nicht macht, wie die USA will, wird man mit Sanktionen in den Schwitzkasten genommen.

Um diesen Peinlichkeiten aus dem Weg zu gehen, haben sich die deutschen Eliten nach '45 schnell dazu entschlossen, die von den USA angebotene partnerschaftliche Fassade in ihr Narrativ zu übernehmen. Trump brach mit dieser Tradition und wollte lieber Instagram-taugliche Face-to-Face-Absprachen inklusive Kniefälle, was unsere transatlantischen Politik und Medien in ziemliche Aufregung, um nicht zu sagen Panik, versetzte, weil ihre Unterworfenen-Rolle unübersehbar geworden ist.

Deutschland baut seither LNG-Terminals, die EU importiert Soja weil Junker damit Trump beschwichtigte, findet den Afghanistankrieg just in dem Moment "sinnlos" als Biden den Abzugstermin im September bekannt gibt.
* https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/tanker-anladestellen-fuer-den-import-von-gas-streit-um-den-bau-von-fluessiggas-terminals-in-deutschland/25361240.html
* https://ec.europa.eu/germany/news/20190107-sojaimporte_de
* https://www.sueddeutsche.de/meinung/afghanistan-krieg-biden-abzug-kommentar-1.5264812

Was ist an dieser Feststellung rechts oder neutralistisch?

Dadurch dass die meisten der Bundespolitiker in das Transatlantikernetzwerk eingebunden sind und die mit diesem Netzwerk Karriere gemacht haben und als Politiker oft nicht Kompetenz sondern nur dieses Netzwerk als Absicherung haben, kann man sie als Quasi-Gouverneure ansehen. Ähnlich wie im alten Rom örtliche Eliten in die römische Verwaltung integriert wurden. Weil das Riesenreich anders nicht verwalten gewesen wäre.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten