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mehr als 1000 Beiträge seit 01.08.2017

Die Psychologie des Wählers

Am Ende gewinnt der, der die Menschen emotional besser anspricht und sie besser motivieren kann, zur Wahlurne zu gehen.
Dabei arbeiten zwei Strategien Hand in Hand:

Strategie 1: Angst erzeugen und schüren.

Sie befinden sich in Gefahr: Auf der einen Seite eine dunkel-verschwörerische machtvolle Seite, auch "deep state", "swamp" oder "militärisch-industrieller Komplex" genannt, die sich an den Menschen bereicherten und ihnen ihre Freiheiten nehmen würden.
Auf der anderen Seite: die "Aliens". Einwanderer ("Mexikcns" Zitat D. Trump), die alle kriminell seien, und Drogen, Gewalt ins Land brächten und dem aufrechten, hart arbeitenden Amerikaner den Job, das Gehalt wegnehmen und sich durch Sozialleistungen ein gutes Faulenzerleben auf Kosten der Einheimischen leisten würden-

Angst ist ein hervorragender Motivator. Wer Angst hat, der unternimmt was. Kauft sich irgendwelche Waffen und geht denjenigen wählen, der ihm Hilfe in der Not gegen den Angrifer verspricht

Strategie 2: Die Retterfigur
Schaut her, nur ich kann euch retten. Ich werde den Sumpf trockenlegen, ich werde die Einwanderer rauswerfen etc. Ich bin reich und mächtig und habe alle meine Feinde bislang besiegt, also werde ich auch euch retten können.

Das sind beides emotionale Botschaften, die sich unter Umgehung höherer geistiger Funktionen direkt ans Stammhirn wenden: Angst und Rettung/Hoffnung.
Derjenige, der es schafft, diese Botschaften stärker emotional aufzuladen und sie öfter und härter in die Amygdala des Wahlvolkes reinzutrommeln, der wird die Wahlen gewinnen.

Man darf eines nicht vergessen: der durchschnittliche Wähler handelt emotional motiviert und nicht rational.
Trump hat den Vorteil, dass seine Marke einen extrem hohen Wiedererkennungswert hat, d.h. die emotionalen Aspekte sind hier schon gut ausgeformt und im kollektiven Unerbewusstsein der Menschen verankert. Ron DeSantis müsste schon extrem viel Momentum aufbauen, um Trump diesbezüglich zu überholen. Da müsste er erstens einen Werbeetat haben, der eine Vielfaches dessen beträgt, was Trump aufwenden kann und zweitens müsste er dann auch die ersten paar Primaries auch wirklich gewinnen.

Wenn es nicht um so traurige unterkomplexe und demokratiefeindliche Kandidaten ginge, würde man das ganze als "Pocornkino" bezeichnen, aber leider haben beide, Trump und DeSantis - eher einer autoritär-totalitäre Interpretation der POTUS-Rolle.

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