Niemand rechnet mit etwas anderem, als das Trump jetzt genau das tun wird: Harris beleidigen und diskreditieren.
Das werden sicherlich alle großartig finden, die IHN großartig finden. Aber wird ihm das auch nur eine Stimme bringen, die er nicht vorher schon hatte? Und wird es nicht umgekehrt die vielen Menschen, die Trumps Art skeptisch gegenüber stehen auf die Seite von Harris treiben? Ich bezweifle, dass die erwartbaren Pseudoskandale in der Preisklasse "Hunter Bidens Laptop" oder "Hillary Clintons Mailserver", die jetzt sicherlich "aufgedeckt" werden, mehr Wirkung entfalten als die gefühlt hundert unübersichtlichen Gerichtsverfahren, in die Trump verstrickt ist.
Vermutlich reicht es völlig aus, wenn Harris keine großen Fehler macht und sich gar nicht viel mit Trump beschäftigt und einfach ihr Ding durchzieht. So hat ein Keir Starmer ja auch gewonnen - normal sein reicht völlig aus. Die Masche von Trump hat sich in acht Jahren abgenutzt. Trump ist nicht mehr der Newcomer, der den Laden aufmischt, er ist selbst zu einem Teil des Establishments, zu einer erstarrten Inszenierung seiner selbst geworden, die Abend für Abend über die Bildschirme flimmert. Und gegenüber der 18 Jahre jüngeren Harris sieht ein gegenüber 2016 um acht Jahre gealterter Trump eben auch nur so aus wie Biden gegenüber Trump aussah: alt. Trump wäre im Falle eines Wahlsieges genauso alt wie Biden, als der Präsident wurde.
Wenn es Harris gelingt, die Wahl zu einer Entscheidung zwischen normal und extrem zu machen, dann wird wahrscheinlich normal gewinnen. Je mehr Gift und Galle Trump und seine Entourage spuckt umso besser für sie und die Demokraten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.07.2024 16:27).