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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Wie knapp muss es werden, bevor man von Manipulation sprechen wird?

Und wer manipuliert?
Ich schieß eben zweimal ins Blaue:

Liegen die Republikaner "knapp" vorne, waren es "russische Hacker".
Liegen die Demokraten "knapp" vorne, war es der "Deep State".

Soweit ich weiß, hat President Biden ein massives Image-Problem. Die Aussetzer sind nicht mehr wegzulächeln, dazu kommt, dass er für eine Politik steht, die ein großer Teil der US-Amerikaner nicht zu unterstützen bereit ist. Dies trifft dieser Tage vor allem auf zwei Dinge zu: Wokeism und die Unterstützung der Ukraine. Jetzt ist es eine Frage der Relativität: profitieren die Republikaner aus eigener Kraft auf Kosten der Demokraten oder ist allein die Schwäche der Demokraten für die Erstarkung der Republikaner verantwortlich. Der Unterschied ist nicht erkennbar in den sich ändernden Verhältnissen.

Tatsächlich würde mich ein knapper Ausgang sehr überraschen: zu groß ist die Enttäuschung bei den Demokratenwählern über Bidens Amtszeit. Zudem sind die US-Amerikaner Freunde von "Checks and Balances", d.h. der amtierende US-President muss bei den Midterms damit rechnen, dass die politische Opposition die Stimmenmehrheit erhält. Dass die Republikaner also einziehen, sollte als gesetzt gelten, die Frage ist aber eben, wie "knapp" oder wie "reichlich" der Vorsprung ausfallen wird.

Spannend ist auch, wie sich die Wahl im Falle eines deutlichen Republikaner-Vorsprungs auf die Politik auswirken wird. Die Republikaner sind mit den Versprechen angetreten, die Gelder für die Ukraine einzufrieren und die Sanktionen zu kippen, welche die Inflation haben steigen lassen insbesondere bei Energie & Lebensmitteln. Ja, die Amerikaner haben die gleichen Probleme wie die Europäer. Zudem soll es Stimmen geben, die vor einem nuklearen Krieg warnen.
Möglicherweise könnten also die Midterms beeinflussen, wie lange noch der Krieg in der Ukraine andauern wird. Bricht die Unterstützung durch die USA weg, dürfte die EU bald folgen, denn auch hier ist aufgrund der andauernden Wirtschaftskrise die Kriegsmüdigkeit spürbar. Gut möglich, dass der Krieg am Ende aus handfesten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Gründen endet.

Es ist also mal wieder spannend, auf die USA zu schauen aus europäischer Sicht, denn diese Wahl kann und wird das Schicksal der Ukraine existentiell beeinflussen.

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