So wie ich die jüngste Rede von Präsident Biden verstehe, spricht er den Republikanern die Regierungsfähigkeit ab. Man führe sich vor Augen welche Auswirkungen das hat: Möchten die Demokraten aus dem gegenwärtigen Zweiparteiensystem tatsächlich ein Einparteiensystem machen?
Demokratie beinhaltet immer einen Wettbewerb der Ideen, es handelt sich dabei nicht um eine Nebensache, es ist das Kernelement der Demokratie - Rede und Gegenrede. Wie soll denn das mit einer einzigen politischen Partei gelingen? Diese Ankündigung ist ebenfalls nicht geeignet, um die tiefe gesellschaftliche Spaltung der USA überwinden zu können. Man kann doch nicht jeden zum Extremisten und Rassisten erklären der andere politische Überzeugungen hat. Solche Diffamierungen dienen nur dazu um die politische Diskussion abzuwürgen, was darauf schließen lässt, dass die den von den Demokraten propagierten Lösungen für die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit arg an Strahlkraft mangelt, und dass sie fürchten, dass sie mit ihren Ideen im politischen Wettbewerb unterliegen könnten.
In solchen Situationen würde ich empfehlen, dass man in der eigenen Partei um geeignete und tragfähige Lösungen streitet, welche eine Mehrheit der Bürger überzeugen können. Leider stecken die Politiker dafür viel zu tief im Sumpf des Lobbyismus fest und das eigene Hemd ist ihnen viel zu nahe, als dass sie dazu in der Lage wären. Die einzige Lösung, die ihnen in dieser vertrackten Situation einfällt ist, den politischen Gegner zu verteufeln und dadurch einen weiteren Schritt in die Richtung einer Diktatur zu gehen.
Unter diesen Gesichtspunkten halte ich diese Entwicklung in den USA für brandgefährlich, zumal mir auf unserem Planeten kein Einparteiensystem bekannt ist, welches ich als vollumfänglich demokratisch bezeichnen würde. Falls es das tatsächlich geben sollte, bitte ich um Rückmeldungen aus dem Forum.