...den Sozialisten Sanders...
Einen Trump in den USA, eine AfD in der BRD, einen Bolsonaro in Brasilien verträgt das aus den Fugen geratene, globale Klimasystem schlicht nicht mehr lange.
Im Wesentlichen schon richtig, was Konicz beschreibt und ausführt, aber erstens unterlaufen im ein paar seltsame Patzer und zweitens lässt er einen für den Globus entscheidenden Aspekt aus.
Sanders ist natürlich kein Sozialist. Er steht fest auf kapitalistischem Boden, möchte aber einen Sozialstaat. Einen den er in einigen europäischen Ländern realisiert glaubt, wobei er grosszügig die Entwicklung der letzten Jahrzehnte ausblendet.
Tronald, Bolsonaro und AFD umstandslos gleichzusetzen, ebnet denn doch deutliche Unterschiede ein. Bolsonaro stellt die Kombination eines Faschisten mit einem ultra-neoliberalen Sektierer dar - ohne von Wirtschaft wirklich etwas zu verstehen, wie er selbst schon zugegeben hat. Ein halbwegs passender Vergleich wäre einer mit Pinochet, nur noch etwas kruder. Zurzeit kann er sich nur gebremst ausleben, weil in Brasilien zurzeit die formale Demokratie noch nicht wieder abgeschafft ist. Ähnliches lässt sich von Tronald sagen, der allerdings wesentlich stärker bürgerlich-kaufmännisch geprägt ist. Man soll das nicht missverstehen, seine Mafia-artigen Geschäftsmethoden, die er nun auf alle Gebiete anwendet, waren schon immer Teil des bürgerlichen Klassenpotentials. Die AFD wiederum ist zurzeit noch ein Konglomerat, dessen Teile sich in ihren wirtschaftlichen Vorstellungen grundlegend unterscheiden, die einen neoliberales laisser faire, die anderen staatskapitalistisch gesinnt, darin genuin faschistischen Konzeptionen wesentlich näher.
Beide, Sanders wie Warren sind - und das ist der blinde Fleck Konicz - aussenpolitisch keine Tauben. Genau so wenig, wie Onkel Tom als eine agierte. (U. a. deshalb nenne ich ihn auch so.) Sie sind beide interventionistisch gesinnt und es bräuchte wohl nicht viel Überredungskunst seitens u.s.-Militärs, sie davon zu überzeugen, die Militärausgaben hoch zu halten, gegen China und Russland vorzugehen. Aussenpolitisch ist über die diversen Präsidenten hinweg eine Grundkontinuität festzustellen. Das nationale Sendungsbewusstsein ist umfassend, eine Welt, in der die usa auf Normalmass geschrumpft und nicht mehr alleinige Supermacht wäre, kann sich unter diesen Leuten kaum jemand vorstellen. Als nicht-u.s.-Amerikaner interessieren mich aber eben genau diese Aspekte am meisten. Davon kann unser aller Leben abhängen.
Die usa ist ein Staat, der mehr als die Hälfte seines Budgets fürs Militär ausgibt. Und so sieht denn auch ihr Fussabdruck in der Welt aus. Das ist die Krux, und nicht die Organisation ihres Krankenkassen- oder Bildungswesens.