Guck dir doch einmal die Weltkarte an, zentriert auf Moskau. In der Ostflanke haben wir mit Alaska bereits eine Direkte NATO-Russland Grenze. An der Westflanke rückt die Nato, entgegen der Zusagen im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands über die letzten 3 Jahrzehnte immer näher an Russland heran und versucht auch in Nicht-Mitgliedsländern den russischen Einfluss zu minimieren.
Aus westlicher Sicht wird ja immer mit den eigenen Sicherheitsinteressen argumentiert und damit, dass die Länder ja die freie Wahl haben. Wenn Russland das Argument Sicherheitsinteressen anführt, wird das jedoch immer gleich mit Imperialismus gleich gesetzt. Zudem konnten wir, z.B. im asiatischen Raum, auch schon beobachten, dass wenn diese Wahlfreiheit zu Lasten des Westens ausfällt (bzw auszufallen droht) hier dann auch großer politischer Druck aufgebaut wird.
Was die viel zitierten russischen Lügen betrifft, so würde mich sehr eine Auswertung interessieren, in wie weit Russland hier im internationalen Vergleich auffällig ist. Denn Lügen zu Gunsten der eigenen geopolitischen Interessen haben wir seit ende des kalten Krieges schon öfters gesehen, nicht nur von russischer Seite.
Bevor nun wieder jemand den Kommentar hier in den falschen Hals bekommt: Der Krieg in der Ukraine und das damit verbundene Leid ist in keiner Weise zu rechtfertigen. Was mir persönlich jedoch, gerade im Kontext des Ukraine-Konfliktes immer wieder negativ auffällt ist, dass viel von Werten gesprochen wird jedoch interessen gemeint sind und sich so auch die Maßstäbe immer wieder zu Gunsten der eigenen Interessen verschieben.