So absurd ist für die USA die Überlegung ja nicht, die Hilfe an die Ukraine zu reduzieren oder von (anderen) Bedingungen abhängig zu machen.
Die wichtigsten Ziele aus US-Sicht sind, soweit ich sehe, bereits weitgehend erreicht: die Abkoppelung Europas vom russischen Gas und Etablierung des Marktes für ihr Fracking-Gas, die Zurückstutzung der EU als Möchtegern-Grossmacht und Rückführung Europas unter die Fittiche der NATO, verbunden mit einer schmerzhaften ökonomischen Schwächung als möglicher Konkurrenz. Falls die USA auch Russland bereits als aureichend geschwächt betrachten, dass es sich Abenteuer wie in der Ukraine auf absehbare Zeit nicht mehr leisten kann, wozu sollten sie in diesen Konflikt noch investieren? Besser sorgt man dafür, dass die Ukraine nicht noch mehr kaputtgeht und das Geld, das man investiert hat, wieder einspielt. Die Mittel spart man klüger bereits für den nächsten Krieg (der Rückzug aus Afghanistan lässt grüssen), und Pelosi war schliesslich bereits in Taiwan.
Ich kann mir deshalb vorstellen, dass man in Washington an die Zeit nach/vor dem Krieg denkt und daran, wie man die Ukraine befriedet. Da kann ein bisschen Demut im Zielgebiet nicht schaden. Das traute "Selenkij fordert" im Ukraine-Liveticker des Schweizer Fernsehens wird wohl allmählich verschwinden, und der Ukraine-Liveticker wird bald dem China-Liveticker weichen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.10.2022 19:29).