Viele wissen vielleicht gar nicht, wie in der "heilen Welt" vor Trump die Staaten um ihre Steuereinnahmen gebracht wurden, sowohl in den USA als auch in Deutschland. Deshalb jetzt eine einfache Beschreibung der Methode:
Egal ob ich Autos, Kaffee oder Burger verkaufe, ich gründe eine Firma auf einer Karibikinsel, die keine Einkommenssteuer erhebt, dafür aber sehr hohe Verbrauchssteuern. Mit den Verbrauchssteuern, die jede arme Bürger auch bezahlen muss, wird auf der Insel die Staatskassen finanziert. Wenn in den USA einer ein Auto oder einen Becher Kaffee kauft, dann wird jedes Mal eine Lizenzgebühr fällig, die an die Briefkastenfirma in der Karibik zu zahlen ist. Die Lizenzgebühr wird in den USA als Betriebsausgabe verbucht. Die Lizenzgebühr ist so hoch, dass in den USA (oder in Deutschland) fast kein Gewinn erwirtschaftet werden kann. In den USA wird von dem Minigewinn eine Steuer von 35 Prozent fällig. Da der Gewinn aber winzig oder Null ist, werden in den USA kaum Steuern fällig. Erst wenn das Geld in die USA transferiert wird, um Dividenden zu zahlen oder eine andere Firma zu kaufen, werden Steuern fällig. Daher lässt man den größten Teil des Geldes in der Steueroase in der Karibik, damit keine Steuer anfällt. Auch dt. Firmen machen das. Das nennt sich "Industriestandard". Nur Arbeitnehmer werden bei den Einkommens- und Verbrauchssteuern zur Kasse gebeten, um den Staat zu finanzieren. Auch Handwerker und Kleinfirmen sind die Dummen in diesem System.
Trump möchte mit den Bossen in den USA einen Deal machen. Er senkt die Unternehmenssteuern, dafür führen die Bosse die Gewinne wieder in die USA ein und zahlen einen deutlich verminderten Steuersatz. Unter dem Strich verliert der Staat dabei keine Einnahmen, wenn man es richtig macht. Vorteil ist, dass das Geld dann in Investitionen fließen kann, wodurch es mehr Jobs und neue Steuereinnahmen gibt. Steigende Löhne und eine KV für alle soll es auch geben.
Über die Trump-Regierung regen sich nun hier einige auf. Den Industriestandard kennen aber die wenigsten und kaum einer ärgert sich darüber. Wenn das Geld wieder in die westlichen Länder fließt, investiert wird, gut bezahlte Jobs schafft, dann hilft das den Menschen. Das erscheint menschenwürdiger als die vielen Fördertöpfe, mit denen oft Günstlinge des alten System unterstützt wurden. Gut bezahlte Arbeit erscheint mir menschenwürdiger als viele Almosentöpfe.
Diese Methode der Steuersenkung bei gleichzeitiger Rückführung der Gewinne aus Steueroasen zeigt auch, wie die Erneuerung der Infrastruktur finanziert werden soll. Kapital soll aus Steueroasen in die USA fließen und dort investiert werden. Es muss nur richtig gemacht werden.