Der Tod einer Person, und damit der Übergang in deren Nicht-Existenz wird hierzulande medizinisch über den Hirntod definiert.
Eine natürliche Person ist grundsätzlich immer ein Mensch, aber nicht jeder Mensch ist eine Person.
Eine Hirntote kann noch eine Schwangerschaft zu Ende bringen, sie ist trotzdem juristisch gesehen tot, keine Person mehr, trotzdem natürlich ein Mensch, dessen biologische Funktionen künstlich aufrechterhalten werden.
Das gilt ja auch für Organspenden nach einem Hirntod. Die sind ja auch nur möglich, weil der Organismus bis auf das Gehirn noch lebt.
Es gibt sogar Jurisdiktionen, wo der Tod des Großhirns bereits zum juristischem Tod der Person führt, obwohl der Hirnstamm noch funktioniert.
Eine befruchtete Eizelle hat aber noch kein Gehirn. Sie ist zwar ein menschliches Wesen, kann aber nicht selbständig leben.
Die befruchtete Eizelle ist mangels Gehirn nach obiger Logik auch keine Person und kann es auch nicht sein. Sie wird vielleicht eine. Allerdings soll auch ohne Abtreibung oder irgendwelche Nachhilfe es ein zweistelliger Prozentsatz an befruchteten Eizellen nicht zum fertigen Menschen schaffen.
In den üblichen neun Monaten der menschlichen Schwangerschaft wird aus der Eizelle also eine Person. Dazwischen passiert etwas, wo man keine scharfe Grenze ziehen kann, juristisch aber muss.
Der Prozess ist graduell, wie so vieles in der Biologie.
Nur Personen kann man auch ermorden. Hirntoten die Lebenserhaltung auszuschalten, ist für mich ebensowenig Mord wie die Vernichtung von befruchteten Eizellen. Denn beides sind keine Personen.
Ich bin übrigens durchaus dafür, den Begriff "Person" möglichst großzügig zu fassen. Teilhirntod sehe ich daher sehr problematisch. Es ändert für mich aber nichts daran, dass ein vier Wochen alter Fötus noch keine Person darstellt, einer im 7. Schwangerschaftsmonat aber sehr wohl.