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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

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Der Parameter Lebenserwartung sagt paradoxerweise kaum etwas aus über das Alter, das ich statistisch gesehen vermutlich erreichen werde, sondern eignet sich, um Entwicklungen nachzuvollziehen, die aus den politischen Entscheidungen der vorangegangenen Jahre und Jahrzehnte resultieren. Es ist daher schon nur aufgrund ökologischer und, je nach Land mehr oder weniger ausgeprägt, sozioökonomischer Faktoren zu erwarten, dass die diesbezüglichen Zahlen zuerst stagnieren und in der Folge negativer werden. Entscheidender als irgendwie gearteter medizinischer Fortschritt war schon immer die Verbreitung des Gefühls, existenziell gesichert zu sein, womöglich in der Zukunft besser dazustehen. Diese Erwartung hat fast überall abgenommen, ebenso wie das Gefühl existenzieller (nicht nur ökonomischer) Gesichertheit, was sich schon nur an der Konjunktur rechter Parteien zeigt, deren Masche es ist, Unsicherheitsgefühle für sich auszubeuten, in dem sie mit konkreten und daher bekämpfbaren Zielen, Menschengruppen, in einen kausalen Zusammenhang gebracht werden.
Dass die Lebenserwartung zuerst in den usa zu sinken beginnt, ist logisch. Dort ist die sozioökonomische Degeneration am weitesten fortgeschritten. Es dauert jeweils einige Jahre, bis, vermittelt durch andere angelsächsische Länder, die jeweils neusten Irrwege zuerst vom restlichen Westen, schliesslich vom gesamten Globus begangen werden. So ist es - um ein Beispiel zu nennen - die u.s.-amerikanische Pharamaindustrie, deren Entscheidungsfreiheit so ausgedehnt wurde, dass einerseits der Preis von Basismedikamenten zur Explosion gebracht werden kann - was allein schon das Betreiben eines viablen Krankenkassensystems extrem erschwert - und andererseits 'Medikamente' in Umflauf gebracht werden können, deren Sucht- und damit Gewinngenerierungspotential immens hoch ist. Die heutige Fentanyl-Durchseuchung und die damit einhergehende Mortalitätszunahme geht eindeutig auf den Pharmakonzern Purdue zurück.
Ein anderes Beispiel ist die Tatsache, dass ein beträchtlicher Anteil der u.s.-Amerikaner gezwungen ist, bleiverseuchtes Leitungswasser zu konsumieren, das aus virtuell prähistorischen Leitungen fliesst, deren flächendeckender Ersatz im gegebenen System im Gegensatz zu Atom-U-Booten mit einem zweistelligen Milliardenpreisschild nicht finanzierbar ist.
Es lohnt sich, in die usa zu schauen, das ist cum grano salis unsere Zukunft.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.12.2017 18:39).

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