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  • loopcontrol

661 Beiträge seit 17.06.2019

Re: Übergewicht

J.Creutzfeld schrieb am 19.04.2023 08:59:

bocki schrieb am 19.04.23 08:30:

ist die Todesursache #1 und erzähle mir jetzt bitte keiner das einen halben Hamburger zu essen teurer ist als einen ganzen.

Ein Hamburger ist harmlos. Kohlehydrate, Eiweiß, Fett, alles soweit ok, wenn auch nicht ideal wegen fehlender Nebenstoffe und Ballaststoffe. Selbst Pommes enthalten gar nicht einmal so viel Fett, wenn das Bratfett nicht zu alt ist. Das tödliche ist die riesige Cola und evtl. zuviel Salz. Auch das ginge alles vielleicht noch, wenn die Leute sich reichlich bewegen würden. Ich glaube, am Ende ist es die Trostlosigkeit, die die Menschen umbringt.

Nicht wirklich.

Erstens, wo im klassischen Burger Rind drinsteckt, ist in der Praxis allzuoft billigeres Schweinefleisch verarbeitet. Es sind im Grunde nichtmal mehr Burger, sondern Frikadellen. Auch die Varianten mit Hähnchen, glänzen mit zu viel Panade, Salzen und Transfetten.

Zweitens, ein Burger ist energietechnisch bereits eine Vollmahlzeit. Die Produkte werden allerdings nicht als solches beworben, sondern als Menü mit mindestens Pommes und Getränk, um den zu hohen Salzgehalt der Mahlzeit zu kontern. Das Marketing zielt logischerweise auf den Maximalabsatz, nicht auf einen gesunden Nährwert, den es einzuhalten gilt.

Drittens, die angeprangerte Bequemlichkeit oder Bewegungsfaulheit ist Teil dieses Marketingprinzips vom Fast-Food. Es rührt nicht alleine daher, klar aber es suggeriert die Lebensweise des schnellen, bequemen Konsumverhaltens.

Die ständige Überverfügbarkeit von Nahrungsmitteln ohne körperliche Anforderungen, diese zu konsumieren, konditioniert die Menschen bereits unterschwellig zur Bewegungsfaulheit. Das ist selbstverständlich nicht nur ein Problem der Fast-Food-Ketten, sondern ein allgemeines verhaltensbiologisches Problem der Überverfügbarkeit von Konsum- oder Genussmitteln.

Viertens, Thema Trostlosigkeit - ein hoher Individualisierungsgrad fördert nicht nur nach Adam Smith das Konsumverhalten, um sich darüber als Individuum zu definieren, sondern auch die soziale Isolation, den diese individuelle Abgrenzung in sich birgt. Oder einfach gesagt: Wer sich bedingt durch die hohe Individualisierung und Abgrenzung voneinander alleine fühlt, der kauft mehr, um diese innere Leere auszufüllen.

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