Das bessere Angebot

Tatsächlich müsste Putin eigentlich nur den Blick der Ukrainer auf die Krim lenken und aufzeigen, wie sich die persönliche Situation für die Einwohner dort verändert hat, seit sie "annektiert" ist.
Während die Ukraine seit acht Jahren wirtschaftlich immer mehr abrutscht, unter den IWF-Krediten kaum jemals wieder auf die Beine kommen wird, die letzten Reste der Ökonomie sich von Oligarchen und westlichen "Interessenten" eingesackt werden, Renten und Löhne auf Dritte-Welt-Niveau bei "europäischen" Preisen gezahlt werden, ein eigener "Mittelstand" abseits ausländischer Joint-Ventures quasi nicht mehr existent ist und die Menschen schlichtweg immer mehr verarmen, scheint es der Krim ja im "Russischen Reich" recht gut zu gehen, auch wenn der Tourismus als ehemals wichtigste Einnahmequelle eingebrochen sein soll.
Der Teuflische müsste doch einfach den Menschen in der Ukraine nur das bessere Angebot machen, und diese würden in Scharen überlaufen...

Freiheit muss man sich halt leisten können, und wer das nicht kann, der hat nichts davon und Pech gehabt... Kapitalistische Logik, Grundseminar.
Und so muss man sich dann auch hierzulande "Freiheitsenergie" einfach nur leisten können, dann ist alles gut. Wer das nicht kann, hat Pech gehabt, hat aber immer noch seine "westliche Freiheit", oder wie?!
Da trennt sich dann die Spreu vom Weizen und das reiche 1% verdient noch mehr, kann seine Freiheit noch viel mehr genießen, während der Rest mit teurer Freiheit zu kämpfen hat...
Freiheit ist ein genauso unscharfer, okkulter und abstrakter Begriff wie Ehre und Würde!

Wenn da nicht die alles kontrollierenden Nationalisten wären, die nicht nur die komplette Medienlandschaft dominieren, sondern auch schon mal "handfest", gerne durch die Regierung als "Volkstribunal" legitimiert und frei von jeglicher Verfolgung, ihre Sichtweise durchboxen.
Dazu kommt eine Wohlstandssaturierte urbane Jugend, denen das Leid der Bevölkerung am Allerwertesten vorbeigeht, wenn man stattdessen I-Phone, McDonalds und unbegrenzte Reisefreiheit hat. Das Geld kommt dort meist aus westlich gepamperten Bullshitjobs oder gleich von der Regierung, die stets linientreue "Influencer" braucht, die zeigen, wie toll doch alles ist. Und die sich auch nicht zu schade sind, Abweichler zu denunzieren und der inoffiziellen Korrekturmacht zu übergeben. So hat auch das 3.Reich sich einst gefestigt, durch Infiltration aller gesellschaftlichen Institutionen, Denunziation, Überwachung und ständige Angst der Bevölkerung vor Bestrafung bei Abweichlertum oder falscher Meinung.

Perfide ist, dass selbst der "aufgeklärte" Westen immer wieder auf die für die Ukrainer längst zur Dauerbeschallung á la Nordkorea gehörenden Forderungen und Beschimpfungen hereinfällt. Den Leuten wird beständig eingehämmert, was es bedeutet, "Volksfeind" zu sein, und sich der geforderten "Solidarität" zum Ruhm und zur Ehre der Ukrainischen Nation zu entziehen. Letzlich das gleiche jammervolle Narrativ, dass Selenski jetzt gegenüber EU und NATO an den Tag legt. Und "wir" gehen ihm natürlich wieder auf den Leim...

Aus meiner Sicht versucht die Ukraine bereits seit 2014 die Weltgemeinschaft in ihren Konflikt mit dem russischen Nachbarn hineinzuziehen - wobei diese sich auch gerne ziehen lässt, bzw. mitschiebt -, angefangen mit MH17, was bereits den Angriff auf Russland auslösen sollte, mit der geballten militärischen Schlagkraft des Westens im Rücken, bis eben hin zu den ständigen Meldungen über irgendwelche Gräueltaten und beschossene Atomkraftwerke. Dabei ist gerade dieser Seite durchaus zuzutrauen, um sich die Hilfe des "großen Bruders" zu Sichern, auch vor false-flag-Operationen, Beschuss der eigenen Zivilbefölkerung und Sabotageakten an eigener Infrastruktur, etc. nicht zurückzuschrecken. Um sich dies vorstellen zu können bedarf es noch nicht einmal irgendwelcher russischer Propaganda - ein Blick in die Geschichte genügt, von Lusitania, über Gleiwitz und Tonkin, bis hin zu kuwaitischen Brutkästen...
Wenn der kleine Terrier sich mit dem übermächtigen Dobermann anlegen will, dann braucht er halt ein ganzes Rudel wilder Hunde, die sein Gekläff ernstnehmen...

Und eh jetzt wieder jemand mir vorwirft, ich würde "Putins terroristischen Überfall" auf die Ukraine gutheißen, so erinnere ich nicht nur, obwohl mir eigentlich Whataboutismus fernliegt, mal an so manche "humanitäre Intervention" und so manche ungefragte Einmischung in regionale und innerstaatliche Konflikte der Vergangenheit. So wurde schon einmal ein Weltkrieg losgetreten...
Ich hatte ursprünglich gehofft, dass Putin durch die Anerkennung der Volksrepubliken, die er, im Gegensatz zur strategisch bedeutenden Krim, nie wirklich als russisches Territorium haben wollte, Russland als Schutzmacht aufstellt, klarmachend, dass ein Angriff auf diese Gebiete gleichbedeutend mit einem Angriff auf Russland zu werten sei und entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen würde, und damit endlich eine Umsetzung von Minsk II durch die Ukraine herbeiführen würde, damit nach acht Jahren inoffiziellem Bürgerkrieg Ruhe in die Region bringen.
Was ihn letztlich konkret veranlasst hat, eine militärische Intervention zu wagen, wohl absehbar mit verheerenden ökonomischen und globalpolitischen Folgen für die RF, darüber kann man, nicht zuletzt aufgrund der hiesigen von Minute eins an propagandistischen Berichterstattung, nur spekulieren. Ob es Selenskis Rede von der atomaren Wiederbewaffnung war, die Vorbereitungen auf einen massierten Angriff an der Grenze zu den Volksrepubliken, ukrainische Eroberungspläne für die Krim, etc., alles könnte hier möglich sein, wäre aber, aus meiner Sicht, allein noch nicht ausreichend für ein solches Wagnis angesichts des bisherigen Verhaltens Russlands und Putins.

Btw. was macht eigentlich die Gasprinzessin mittlerweile nach ihrer Covid-19-Erkrankung? Stürmt sie schon mit Kalaschnikow, Molotowcocktail und Atombombe im Gepäck gen Moskau?!
Poro hat sich ja mit dem Erlös seiner nie abgegebenen Schokofabrik mittlerweile mitsamt seinem Ohrringtragenden Sicherheitsstab abgesetzt und noch schöne Grüße an die Kämpfer geschickt...
Und wo steckt eigentlich R. Harms?! Schon vom Brüsseler Büro ausgezogen und jetzt bei den Freiwilligenbattailonen an der Frontlinie?!