Das ist zwar so auch schon lange meine Vermutung, aber wenn die Ukraine mit ausländischer Unterstützung versucht, den Donbass zurück zu erobern und Russland folgerichtig genau das militärisch unterbindet, dann wird es schwer, das als Einmarsch in die Ukraine zu verkaufen.
Dass es in die Richtung gehen könnte, zeigt zwar der Versuch mit dieser Alex-Jones-Propaganda über ein angebliches russisches Fakevideo. Nur war dieser Versuch ein Rohrkrepierer.
Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, die Militärstrategen interessiert gar nicht allzu sehr, wer ihre Propaganda glaubt. Hauptsache, sie wird verbreitet.
Bei alledem - wenn man dieses Szenario immer weiterspinnt - was glauben die Amerikaner zu gewinnen?
Mag schon sein, dass Nordstream2 dadurch kurz bis mittelfristig erst mal keine Genehmigung bekommt. Aber der Furor, den die USA seit Jahren betreiben, ist doch überhaupt nicht mehr steigerbar.
Sieht man die hiesigen Medien als Teil einer Propagandamaschinerie, dann ist es dieser sicher gelungen, Putin zum autokratischen, unberechenbaren Bösewicht zu stilisieren. Aber die Ukraine wird von niemanden, den ich kenne - auch nicht den größten Russlandbashern - als vertrauenswürdig, "westliche Werte" vertretend oder irgendwie beliebt wahrgenommen.
Für die USA wäre es fatal, wenn langfristig das westeuropäische "Publikum" die Schuld für eine Eskalation bei der Ukraine und ihnen selbst sehen würde und man mit US-kritischen Programmen Wahlen gewinnt. Ganz so easy ist es nicht, die Kontrolle über das Meinungsbild zu behalten.
Nebenbei geht die derzeitige Propaganda in eine neue Phase. UK und USA machen jetzt auf "humanitäre" Kriegsvorbereitung als Gegenprogramm zum kolportierten Truppenaufmarsch der Sowjetunion.
Es ist schwer sich etwas anderes vorzustellen, was die USA vorhaben, als einen Angriff zu provozieren. Nur wie sie das machen wollen, dass alle den Russen die Schuld geben, kann ich mir im Moment immer noch nicht vorstellen.