Alexander Durin schrieb am 14.04.2017 12:35:
GoC schrieb am 09.04.2017 22:15:
Das war meines Wissens ein indianisches Sprichwort, aber natürlich ist es ein schönes Sprichwort. Hast Du zufällig eine chinesische Quelle dafür? Davon mal abgesehen, ist es naheliegend genug, daß mehrere Leute unabhängig voneinander darauf gekommen sein könnten.
Muss ich jetzt noch für dich googeln? :-)
Das Sprichwort habe ich in fast gleicher Form zu meinen Studienzeiten als Charakterisierung für einen von mehreren "WG-Typen" kennengelernt, und da war davon die Rede, daß das ein indianischer Spruch gewesen sein soll. Das ist jetzt zugegebenermaßen nicht die beste Quelle, aber der pfeiferauchende Indianer, der am Fluß sitzt und den Lauf der Dinge beschaut, ist schon eine Ikone.
Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten. Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen
Ohne zu suchen, klingt das verdächtig nach SunZu.
Heute (nach 2.200 Jahren) ist diese Weisheit wichtiger denn je. Was ist, wenn der Westen sich nicht selbst kennt? Es gibt Besorgnis erregende Berichte von den US Geheimdiensten. So wurden rational arbeitende Analysten durch solche ausgetauscht, die keine Ahnung haben, aber die politisch "richtigen" Ergebnisse produzieren. Und wenn das immer noch nicht stimmt, wurden Behörden zwischen die Entscheidungsträger und die Geheimdienste geschaltet, die die Berichte nach politischen Vorgaben frisieren.
Ich glaube, der Westen kennt sich selbst nicht.
Das mag sein, aber mir widerstrebt die Vorstellung, daß man sich selbst so lobotomieren wollen sollte. Da frage ich mich doch: "Cui bono?"