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Avatar von Axel Farr
  • Axel Farr

mehr als 1000 Beiträge seit 06.05.2002

Zur Einordnung

Da vielleicht nicht jedem die hier genannten Fachbegriffe und Typnamen geläufig sind hier etwas zur Einordnung:

Virginia-Klasse
Die Virginia-Klasse sind eine Klasse sogenannter "Angriffs-U-Boote" der US-Marine. Die Boote tragen keine strategischen Atomwaffen, sondern sind etwas kleiner und können vielleicht am ehesten als "Untersee-Kanonenboote" betrachtet werden, d.h. deren Aufgabe besteht wirklich darin, entweder als ein äußerer, mehr oder weniger unsichtbarer Schutzring um Flugzeugträger-Kampfgruppen oder tatsächlich als mehr oder weniger unsichtbare Angriffsplattform für taktische Zwecke bei Angriffen von See her auf einen Gegner eingesetzt zu werden.

SLCM bzw. SLCM-N
steht allgemein für "sea launched cruise missile", d.h. Marschflugkörper die von Schiffen oder U-Booten gestartet werden können. Der "Klassiker" ist der amerikanische "Tomahawk", der z.B. massiv im 2. Irak-Krieg eingesetzt wurde. -N steht für "Nuklear".
Die Boote der Virginia-Klasse können schon längst verschiedenste SLCM laden und auch verschießen, auch in besagtem Krieg taten sie es vermutlich.

"New SLCM" bzw. "new SLCM-N"
meint eine neue Generation von seegestützten Marschflugkörpern. Hier läuft seit über 10 Jahren in den USA eine entsprechende Debatte, da vor allem die Tomahawks doch schon ziemlich in die Jahre gekommen sind und das Konzept vieler der aktuell der US Navy zur Verfügung stehenden Flugkörper dadurch künstlich eingeschränkt wurde, dass sie in den Abmessungen kompatibel zu den Durchmessern der Torpedorohre waren, auch wenn es mit der Virginia-Klasse mittlerweile moderne Angriffs-U-Boote gibt, die auch wie strategische U-Boote und Lenkwaffenzerstörer über vertikale Startvorrichtungen verfügen in die durchaus "was größeres" reinpassen würde.

Auf deutsch: Die Navy hat sich wieder ein "nice to have" überlegt, was aber bei näherer Betrachtung vor allem den Zweck erfüllen soll, die Technik "up to date" zu halten und in zweiter Linie vermutlich die Entwicklungskapazitäten bei den Zulieferern auslasten soll. Einen irgendwie gearteten Strategiewechsel kann ich da nicht erkennen.

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