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  • Tom Gern

50 Beiträge seit 04.01.2023

Re: Späte Rache

Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 28.03.2023 13:02:

...
So wäre die Gelegenheit für eine späte Rache ja nie besser gewesen, als zu der Zeit als man den Iran faktisch im Sandwich hatte, also als sowohl der Irak als auch Afghanistan von US Truppen besetzt waren.

Ich denke, so funktioniert moderne imperialistische Politik nicht.

Auch bei Gaddafi hat die USA nicht eingegriffen, als die Feindschaft am greifbarsten war. Das hätte zu offensichtlich nach plumper Machtpolitik ausgesehen.

Man hat gewartet, bis Gaddafi in allen alten Bereichen Kooperationsbereitschaft bewiesen hatte und servierte ihn dann kalt ab, indem man eine UN-Sanktion eigenmächtig ausweitete und eine Responsibility-to-Protect-Rahmenerzählung zur Verfügung hatte, die die USA als Guten darstellt.

So läuft das auch bei dem Großprojekt Nato-Osterweiterung. Jeder hat das Recht, dem Militärbündnis beizutreten, dem er will, nur Russland nicht. Und natürlich muss niemand sich wegen der Nato-Osterweiterung Sorgen machen, denn wie friedlich die USA im Kern sind, wird nur sichtbar, wenn sie, um Eskalationspotential aufzubauen, einen Bürgerkrieg von 2014 bis '22 am Laufen halten, über den die Hauptmedien im Nato-Herrschaftsbereich so gut wie nicht berichten.

Der Artikel über die Anti-Terror-Operation ist in der Wikipedia schon seit längerem gelöscht, stattdessen wird sie im Artikel "Krieg im Donbas" erwähnt, und auch noch, dass sie von der Putschregierung ausging, aber gleich gekontert, dass Russland mit einem hybriden Krieg reagiert hätte. Aufgezählt werden dann irreguläre Milizen.

Also genau das, was sich auf der Seite der Putschregierung in Form der Nazi-Freiwilligen-Bataillone bildete, als sich die Wehrpflichtigenarmee mehr oder weniger als unwillig erwies, gegen die eigne Bevölkerung zu schießen. Die ukrainischen Freiwilligen-Bataillone wurden von ukrainischen Milliardären finanziert. Das ist bekannt. Im Donbas sind die LKWs bekannt, die Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs aus Russland herbrachten und ebenfalls, dass Russland, nachdem die Ukraine die belagerten Regionen von sämtlicher Versorgung abschnitten, die Renten u. Ä. übernahm.

Mehr als alles sonst, achten die USA schon lange darauf, dass die Erzählungen gut vorbereitet sind. Aber je mehr das Internet den Menschen die Möglichkeit bietet, sich an den bisherigen News-Gatekeepern vorbei zu informieren, umso weniger funktioniert das. Da hilft dann am Ende auch kein Faktenprüfer oder in Deutschland das Netzwerkdurchsetzungsgesetz.

BTW: Die Geiseln in der iranischen US-Botschaften sollten gegen den in die USA geflohenen Schah ausgetauscht werden, damit er im Iran für seine Verbrechen hätte vor Gericht gestellt werden können. Vgl. Saddam Hussein im Irak.

Stattdessen überzog die USA den Iran mit endlosen Gehässigkeiten wie Sanktionen, die es dem Land sehr schwer machten und zu einer inneren und äußeren Verhärtung beitrug.

Immer mehr Digital-Natives sind weltweit im politisierten Alter und sie nutzen ihre Übersetzungs-Apps nicht nur, um Associated Press zu lesen.

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