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  • Ignoramus-et-Ignorabimus

mehr als 1000 Beiträge seit 07.11.2017

Späte Rache

Washington sollte weiter klare Grenzen gegenüber Iran und dessen Politik ziehen – mit einer Abkehr von einer Iran-Politik, die weiter von später Rache motiviert ist.

na ja, einerseits liegt es ja nicht fern, den US in Bezug auf den Iran eine späte Rache für die Demütigung durch die Geiselkrise vor 40 Jahren zu unterstellen. Ob das tatsächlich noch eine tragende Rolle in der Motivation der US Politk im Nahen Osten spielt, kann man aber auch bezweifeln.

So wäre die Gelegenheit für eine späte Rache ja nie besser gewesen, als zu der Zeit als man den Iran faktisch im Sandwich hatte, also als sowohl der Irak als auch Afghanistan von US Truppen besetzt waren. Das man die Gelegenheit verstreichen liess, und sogar noch im Gegenteil durch freie Wahlen dafür sorgte, dass die eher iranfreundliche schiitische Bevölkerungsmehrheit im Irak an die Macht gelangte, spricht dann doch eher gegen späte Rachegelüste.

Ich denke die US Politik gegenüber dem Iran ist da schon komplexer. Und wahrscheinlich mehr vom Interesse an einer Beilegung des Nahostkonflikts getrieben als von unmittelbaren US Interessen. So haben die US ja auch eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Golfstaaten vermittelt, ebenso wie man an einer Annäherung Saudi Arabiens an Israel arbeitet.

Ziel war da natürlich den Iran zu isolieren, der ja nach wie vor die Zerstörung Israels als Staatsziel ausgibt. Und durch die Unterstützung schiitischer Milizen im Libanon Israel auch direkt militärisch bedroht. In diesem Zusammenhang muss man ja auch die Bemühungen den Iran am Bau von Nuklearwaffen zu hindern einordnen.

Ich denke alles zusammengenommen ist das ein wesentlich stärkerer Motivator für die US Aussenpolitik gegenüber dem Iran als späte Rache.

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