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  • Jim_Pansen

295 Beiträge seit 28.03.2000

Der Artikel klärt leider NICHTS und räumt auch nicht mit Fake-News auf

Wie der Titel schon sagt, kann der Artikel in keiner Weise überzeugen. Er reklamiert zwar Fakenews, räumt mit diesen argumentativ aber nicht wirklich auf. So bleibt der Einspruch des Autors genauso unbelegt, wie die Behauptung der Amerikanischen Regierung. Auch die Zitate kubanischer und chinesischer Offizieller als beteiligte Parteien mit Interessenkonflikten - ebenso wie die USA - bringen uns hier kein Stück weiter. Bleiben also nur noch die Aussagen der Augenzeugen auf beiden Seiten. Weil nun ein paar dieser Zeugen nichts gesehen haben, sticht das andere nicht aus, die möglicherweise etwas gesehen haben. Dass man keine Namen nennt, ist nun auch nicht verwunderlich, würde das doch in einem Land wie Kuba zu großen Problemen für die Protagonisten führen.

Damit die Substanzlosigkeit dieses Artikels und die Reflexhaftigkeit, mit der er geschrieben wurde, nicht verwundert, möchte ich wenigstens erwähnen, dass der Autor 2006-2007 Redaktionsberater beim venezolanischen Telesur angestellt war, ein Sender, der auch in Kuba ausgestrahlt wird und im Wesentlichen die Perspektive der venezolanischen und kubanischen Regierung darstellt, demzufolge auch deren Propaganda verbreitet. Vor diesem Hintergrund ist es besonders lustig, dass der Autor die Manipulation durch Medien in einem seiner Bücher beklagt. Kann man sich nicht ausdenken.
Der Autor ließ sich auch gern mit seinem Freund Iroel Sanchez ablichten (siehe Instagran-Profil), der bis zu seinem Tod diesen Jahres einer DER intellektuellen Propagandisten des kubanischen Regimes war und der auch die Denunziationssendung "Confilo" des kubanischen Fernsehens zu verantworten hatte, das in Zusammenarbeit mit der Stasi und den Ermittlungsorgangen Dissidenten und Andersdenkende öffentlich verleumdet, beleidigt und unmöglich zu machen versucht, teilweise sogar sehr private Informationen aus dem Zusammenhang reißt und veröffentlicht, ohne, dass sich Betroffene dagegen wehren könnten. Im Instagram-Account finden sich weitere Belege über Distanzlosigkeiten zum kubanischen Regime, wie z.B. ein stolzes Bild mit Machthaber Diaz-Canel und Fotos, auf denen er als Gast in der TV-Sendung "Mesa Redonda" (Runder Tisch) zu sehen ist.
Ganz nebenbei ist er auch ein alter Journalisten-Kumpel vom Ex-Prensa-Latina-Mitarbeiter (staatliche kubanische Nachrichtenagentur) Harald Neuber, der hier bei Telepolis die Chefredaktion inne hat und der auch schon bei der Jungen Welt arbeitete, die keinen Hehl aus ihrer Propaganda für Kuba macht, und der das Nachrichtenportal Amerika21 mitgegründet hat, das mit erheblicher Schlagseite aus Lateinamerika berichtet.

Das alles hat für mich dann doch schon ein übles Geschmäckle, denn bei beiden begründet das alles eine ziemliche Schlagseite dahingehend, im Sinne Kubas zu schreiben, beide haben nicht die notwendige Distanz, mit dem Thema Kuba möglichst nüchtern und neutral umzugehen.

Die alte Krücke "Antiamerikanismus" scheint jedenfalls nicht ausgedient zu haben und als Ausgangsmotiv für die Vermessung der Welt ist sie für viele noch immer eine feste Konstante, zumal sich Weltbilder daraus so schön einfach entwickeln lassen. Und nach der Devise "der Feind meines Feindes ist mein Freund" übt man denn auch fleißig den Schulterschluss mit einem Regime, das sich als Opfer des gemeinsamen Feindes USA geriert, während es Andersdenkende im Land systematisch mit Repression belegt, verfolgt und ins Gefängnis steckt. Was für eine schön simple und einfache Welt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.07.2023 18:30).

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