Ich kanns echt nicht mehr hören.
Also nochmal, ganz kurz, zum Mitmeißeln:
"Pirat" ist ein pejorativer Ausdruck für Zöllner.
Die somalischen Zöllner erheben Passagegebühren. Diese
Passagegebühren sind sehr niedrig, außerdem werden sie nur sehr
sporadisch überhaupt eingetrieben, denn der somalische Zoll ist sehr
unprofessionell organisiert, zur Freude der Händler. Auf den Preis
der transportierten Güter wirken sich die manchmal erhobenen, zumeist
sehr niedrigen Passagegebühren daher so gut wie gar nicht aus.
Außerdem sind die somalischen Durchfahrtszölle im Einzelfall immer
verhandelbar. Mit somalischen Zöllnern der informellen Küstenwache
kann man beim Preis durchaus was rausholen, bei schweizer Zöllnern
geht das nicht. Das ist sehr serviceunfreundlich von den schweizer
Zollpiraten, sie sollten sich an ihren somalischen Kollegen mal ein
Beispiel nehmen.
Spaß beiseite, Ernst daneben:
Jedes Jahr um Weihnachten, wenn der Seefrachtverkehr dank des
allseits beliebten Geschenkfestes "Jesusgeburtstag" dickbäuche
Djschunken und knallvolle Containerkoggen voller Waren aus Orient und
Ostasien rund um den Globus skippern läßt, just dann stimmt die
Kaufmannskaste der nordischen Pfeffersäcke das hohe Liedlamento der
ach so bösen Piraten an: Die Reeder reden sich in Rage, über die
Kleinscheiß-Gebühren bei der Somalia-Passage. Was eine Blamage! Nix
gibts, Kollege Schiffseigner, die See ist frei. Und jeder kann dort
Zölle erheben, es gilt allein das Recht des Stärkeren. Und bist Du
nicht stark, dann geht Dein Kahn halt unter, wird leergeklaut oder Du
zahlst halt die Passagegebühr für die freie Durchfahrt. So ist er
halt, der Zoll. Auch die Schweizer Zollpiraten beschlagnahmen noch
das kleinste Geschenkpaket, wenn die Passagegebühr nicht
ordnungsgemäß entrichtet wurde. Kein Jammern, kein Zähneklappern
hilft da. Die Kapitäne der Landstraße (aka Brummifahrer) wissen ein
Liedchen davon zu singen. Und dieses Liedchen unterscheidet sich
wenig vom Shanty der Seefahrer.
Fakt ist:
- Man kann die somalischen Zollgebiete weiträumig umfahren. Um Kap
Horn herum. Dauert länger, ermöglicht aber Stops in Südafrika. Da
freuen sich die Neger und die Buren, wenn mehr Schiffe in ihre Häfen
kommen. Beflügelt dort den Handel: Denn Jesusgeburtstag wird auch
dort gefeiert.
- Man kann durch somalische Gewässer mit "Voller Kraft Voraus"
fahren. Das kostet ordentlich Schiffsdiesel, aber vor Piraten ist man
dann ziemlich sicher. Und Schiffsdiesel wird grade sehr billig, ist
also auch nicht soooo schlimm. Schnelle Schiffe sind zumindest von
den unprofessionellene Somali-Zöllern nicht mehr kontrollierbar. Und
auch von den besseren Zöllnern nicht. Selbst wenn der Somali-Zöllner
mit einer Lenkrakete das Schiff manövrierunfähig schießen könnte, so
will er das i.d.R. nicht. Er will Cash, keine Toten, keine
Havariefälle. Denn sowas ist schlecht fürs Business.
- Man kann natürlich auch Bordkanonen installieren. Kaufen wir eine
gute alte 76/62 von Oto Melara, dann kann der Somali-Zoll grad mal im
Kugelhagel sterben gehen. Wortwörtlich. Viel einfacher gehts sogar
mit ein paar handlichen Lenkraketen. Die kann jeder Depp bedienen.
Und ein Boot der somalischen Küstenzollwache damit zu knacken ist ein
Kinderspiel. Die dortigen Zöllnerboote sind hochgezüchtete PS-Boliden
mit sehr heißen Auspuffgasen. Die findet selbst ein älterer
IR-Suchkopf problemlos.
- Man kann sich natürlich auch mit den Somali-Zöllnern am
Verhandlungstisch in einem netten Hotel in Genf bei Nutten und
Schampus einigen: "Ihr kriegt 50 Mio pro Jahr, dafür gibt es KEINE
freiberufliche Erhebung von Passagegebühren mehr. Funktioniert das
nicht, kommen wir tatsächlich mit der Oto Melara und dann freßt ihr
Scheiße" So oder so ähnlich könnte ein veritabler Deal aussehen, der
für beide Seiten vorteilhaft ist.
Leider, leider ist dem nicht so.
Leider müssen die Reeder ihre Probleme mit den Preisverhandlungen
über die Passagegebühren bei den Somalizöllnern nicht selber lösen.
Leider werden dafür Steuergelder verschwendet und die Bundesmarine
losgeschickt. Das ist Unfug. Die Marine dient dem Schutz der
deutschen Hoheitsgewässer. Da wir seit der DDR keine weiteren
Armutsgebiete mehr adoptiert haben, gehört Somalia m.W. nicht zur
BRD. Dementsprechend hat die Bundesmarine auch dort nix verloren. Die
Reeder bezahlen den Einsatz der Bundesmarine vor Somalia nicht, das
tut der Steuerzahler.
Da aber die auf die Produkte umgelegten Zollgebühren der informellen
Zöllner vor Somalia weitaus niedriger sind, als das, was der Einsatz
der Marine vor Somalia kostet, so stellt sich dann doch erweitert die
Sinnfrage.
so far, denkbar (heute im Matrosenanzug)
Also nochmal, ganz kurz, zum Mitmeißeln:
"Pirat" ist ein pejorativer Ausdruck für Zöllner.
Die somalischen Zöllner erheben Passagegebühren. Diese
Passagegebühren sind sehr niedrig, außerdem werden sie nur sehr
sporadisch überhaupt eingetrieben, denn der somalische Zoll ist sehr
unprofessionell organisiert, zur Freude der Händler. Auf den Preis
der transportierten Güter wirken sich die manchmal erhobenen, zumeist
sehr niedrigen Passagegebühren daher so gut wie gar nicht aus.
Außerdem sind die somalischen Durchfahrtszölle im Einzelfall immer
verhandelbar. Mit somalischen Zöllnern der informellen Küstenwache
kann man beim Preis durchaus was rausholen, bei schweizer Zöllnern
geht das nicht. Das ist sehr serviceunfreundlich von den schweizer
Zollpiraten, sie sollten sich an ihren somalischen Kollegen mal ein
Beispiel nehmen.
Spaß beiseite, Ernst daneben:
Jedes Jahr um Weihnachten, wenn der Seefrachtverkehr dank des
allseits beliebten Geschenkfestes "Jesusgeburtstag" dickbäuche
Djschunken und knallvolle Containerkoggen voller Waren aus Orient und
Ostasien rund um den Globus skippern läßt, just dann stimmt die
Kaufmannskaste der nordischen Pfeffersäcke das hohe Liedlamento der
ach so bösen Piraten an: Die Reeder reden sich in Rage, über die
Kleinscheiß-Gebühren bei der Somalia-Passage. Was eine Blamage! Nix
gibts, Kollege Schiffseigner, die See ist frei. Und jeder kann dort
Zölle erheben, es gilt allein das Recht des Stärkeren. Und bist Du
nicht stark, dann geht Dein Kahn halt unter, wird leergeklaut oder Du
zahlst halt die Passagegebühr für die freie Durchfahrt. So ist er
halt, der Zoll. Auch die Schweizer Zollpiraten beschlagnahmen noch
das kleinste Geschenkpaket, wenn die Passagegebühr nicht
ordnungsgemäß entrichtet wurde. Kein Jammern, kein Zähneklappern
hilft da. Die Kapitäne der Landstraße (aka Brummifahrer) wissen ein
Liedchen davon zu singen. Und dieses Liedchen unterscheidet sich
wenig vom Shanty der Seefahrer.
Fakt ist:
- Man kann die somalischen Zollgebiete weiträumig umfahren. Um Kap
Horn herum. Dauert länger, ermöglicht aber Stops in Südafrika. Da
freuen sich die Neger und die Buren, wenn mehr Schiffe in ihre Häfen
kommen. Beflügelt dort den Handel: Denn Jesusgeburtstag wird auch
dort gefeiert.
- Man kann durch somalische Gewässer mit "Voller Kraft Voraus"
fahren. Das kostet ordentlich Schiffsdiesel, aber vor Piraten ist man
dann ziemlich sicher. Und Schiffsdiesel wird grade sehr billig, ist
also auch nicht soooo schlimm. Schnelle Schiffe sind zumindest von
den unprofessionellene Somali-Zöllern nicht mehr kontrollierbar. Und
auch von den besseren Zöllnern nicht. Selbst wenn der Somali-Zöllner
mit einer Lenkrakete das Schiff manövrierunfähig schießen könnte, so
will er das i.d.R. nicht. Er will Cash, keine Toten, keine
Havariefälle. Denn sowas ist schlecht fürs Business.
- Man kann natürlich auch Bordkanonen installieren. Kaufen wir eine
gute alte 76/62 von Oto Melara, dann kann der Somali-Zoll grad mal im
Kugelhagel sterben gehen. Wortwörtlich. Viel einfacher gehts sogar
mit ein paar handlichen Lenkraketen. Die kann jeder Depp bedienen.
Und ein Boot der somalischen Küstenzollwache damit zu knacken ist ein
Kinderspiel. Die dortigen Zöllnerboote sind hochgezüchtete PS-Boliden
mit sehr heißen Auspuffgasen. Die findet selbst ein älterer
IR-Suchkopf problemlos.
- Man kann sich natürlich auch mit den Somali-Zöllnern am
Verhandlungstisch in einem netten Hotel in Genf bei Nutten und
Schampus einigen: "Ihr kriegt 50 Mio pro Jahr, dafür gibt es KEINE
freiberufliche Erhebung von Passagegebühren mehr. Funktioniert das
nicht, kommen wir tatsächlich mit der Oto Melara und dann freßt ihr
Scheiße" So oder so ähnlich könnte ein veritabler Deal aussehen, der
für beide Seiten vorteilhaft ist.
Leider, leider ist dem nicht so.
Leider müssen die Reeder ihre Probleme mit den Preisverhandlungen
über die Passagegebühren bei den Somalizöllnern nicht selber lösen.
Leider werden dafür Steuergelder verschwendet und die Bundesmarine
losgeschickt. Das ist Unfug. Die Marine dient dem Schutz der
deutschen Hoheitsgewässer. Da wir seit der DDR keine weiteren
Armutsgebiete mehr adoptiert haben, gehört Somalia m.W. nicht zur
BRD. Dementsprechend hat die Bundesmarine auch dort nix verloren. Die
Reeder bezahlen den Einsatz der Bundesmarine vor Somalia nicht, das
tut der Steuerzahler.
Da aber die auf die Produkte umgelegten Zollgebühren der informellen
Zöllner vor Somalia weitaus niedriger sind, als das, was der Einsatz
der Marine vor Somalia kostet, so stellt sich dann doch erweitert die
Sinnfrage.
so far, denkbar (heute im Matrosenanzug)