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mehr als 1000 Beiträge seit 01.12.2023

Re: Kann man machen, ist aber Diebstahl

hdwinkel schrieb am 05.06.2024 19:32:

Ich kann mich ja irren und bin hier kein Fachmann, aber es geht nicht um die Vermögen der Oligarchen, sondern die 300 Millionen sind russisches Staatseigentum und liegen blockiert in einer Clearingstelle. Das ist also Geld, das durch Wirtschaftstransaktionen zum Zahlungsausgleich von Handelspartnern verwendet wird, ähnlich den Target Salden.
Ohne die Notwendigkeit eines Clearing hätte es diese Vermögenswerte also gar nicht gegeben.
Man hat also keine Anlagegelder blockiert, sondern Zahlungsgelder für Transaktionen zwischen Banken.

Ich könnte mir vorstellen, dass andere Staaten diese Clearingstelle in Zukunft meiden werden und andere Möglichkeiten der Zahlungen bevorzugen.
Mal abgesehen davon, dass die Clearingstelle natürlich einen Vertrag unterschrieben hat, den sie jetzt nicht erfüllen kann.
Die Reaktion darauf wird unmittelbar erfolgen, nämlich eine Klage gegen die Clearingstelle, die dazu führen könnte, dass die Clearingstelle pleite geht.
Und dann ist in der EU die Ka**e erst so richtig am Dampfen.
Bleibt spannend.

Russland muss irgendwann Reparationen bezahlen. Aber so?

Sagen wir mal so: "irgendwann" ist nach Kriegsende, völlig egal, wann das ist oder wie das Ende aussieht. Es gehört sicherlich zu den Fragen, die da geklärt werden müssen, ob Russland Reparationen zahlt und in welcher Höhe. Dass Russland was zahlen wird, da habe ich keine Zweifel, aber es kommt wohl drauf an, wer am Ende den Sieg für sich verbuchen kann.

Es geht halt um die Frage, "wie sicher" Geld in der EU angelegt werden kann. Vor 15 Jahren war die Stimmung EU/Russland deutlich freundlicher, doch lange bevor die Russen in die Ukraine einmarschiert sind, wurde die Stimmung frostiger von Seiten der EU. Auch dieser Vorgang ist von Chinesen, Indern & co beobachtet worden und ich kann mir gut vorstellen, dass beispielsweise die Chinesen mit Argwohn reagieren auf Strafzölle auf E-PKW in den USA und der EU, aber auch, wenn die Taiwan-Frage wieder eine Rolle spielt. Egal ob die Chinesen dann die Rolle der Agressoren übernehmen oder nicht; deren Selbstbildnis ist verschieden von der Interpretation in Brüssel oder Washington. Sollten also EU/USA die Chinesen auf einmal anfangen mit Sanktionen zu überziehen (und die E-PKW-Zölle könnten als Teil einer solchen Maßnahme interpretiert werden), werden vielleicht einige chinesischen Investoren nervös und ziehen Geld aus der EU ab, stoßen Euro und Dollar als Währungsreserve ab usw usf.

Gut, ich bin halt kein Experte auf dem Gebiet und kann auch Müll schreiben. Nur sollten die Leute in Brüssel oder Washington mehr Ahnung von dem Thema haben als ich & eher in der Lage sein, die Folgen abzuschätzen, wenn sie die russischen Vermögenswerte liquidieren. Warum tun sie's dann nicht? Bzw. warum tun sie so, als ob sie hier nur ein Sparschwein knacken würden, um sich eine Investition zu leisten, für die sie sonst kein Geld hätten?

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