Die Mitgliedschaft der Ukraine in die NATO stand nicht bevor, da Scholz und Macron diese ablehnten, wohl nicht nur sie. Auch die Türkei und andere Staaten lehnten sie ab. Scholz und Macron haben Putin diese Tatsache noch im Februar 2022 am langen Tisch erläutert.
Es ist nicht so, dass der Ukraine oder einem anderen Staat die Mitgliedschaft in die NATO aufgedrängt wird. Die Staaten entscheiden souverän über diesen Wunsch, zuletzt Finnland und Schweden, bei denen es keine Zweifel gibt, dass die Bevölkerung beinahe gänzlich hinter diesem Wunsch steht. Man könnte es also auch so sehen, dass es Moskau nicht gelingt, Regierung und Bevölkerung ihrer Nachbarstaaten von der russischen Friedfertigkeit, von den russischen Friedensgarantien zu überzeugen. Das ist ein ganz anderes Narrative als jenes, dass die USA aggressiv vorrücken.
Der Überfall mit völkisch-imperialistischem Getöse führt Schweden und Finnland in die NATO, verstärkt den inneren Zusammenhalt der NATO, wird weitere Länder in die NATO treiben. Warum hat Moskau mit dieser vorhersehbaren Entwicklung so viel weniger Probleme als mit dem Wunsch der Ukraine in die NATO aufgenommen zu werden? Warum fällt es Moskau so schwer, der Ukraine oder der Führung der oppositionellen Mehrheit in Belarus Angebote zu machen, die sie an Russland binden? Warum kann das Verhältnis Russlands zu seinen Nachbarn immer nur ein despotisches sein, was eine stalinistische Fratze aufsetzt?