klare Sicht schrieb am 18.02.2023 10:59:
Gorbatschow glaubte die westliche Feindschaft durch Abschaffung der kommunistisch inspirierten Gesellschaftsordnung in der Sowjetunion zu beenden. Sicherlich war eine Ideologie, welche das Privateigentum nicht als das Heiligste ansieht, eine besondere Provokation.
Wenn auch ein wenig abgespeckt, bleibt aber Russland trotzdem zu mächtig, um sich in die US geführte Weltordnung einfügen zu können.
Ein Staat aber, der den Status als Weltmacht Nummer zwei beansprucht, ist für die USA grundsätzlich nicht hinnehmbar. Die Feindschaft bleibt Russland daher auch ohne Kommunismus erhalten
Der russische Anspruch auf Einflusssphäre wird bestritten. Die USA und ihre Verbündeten beanspruchen die ganze Welt als ihre natürliche Einflusssphäre. Der Angriff Russlands auf die Ukraine bestreitet genau diesen Anspruch. Diese Russen erlauben sich doch glatt rote Linien zu ziehen!
Wenn nötig erlaubt sich der Westen stets völkerrechtwidrige Angriffskriege. Jugoslawien, Irak und Afghanistan sind nur drei Beispiele aus jüngerer Zeit.
Die westliche Wertegemeinschaft führt natürlich nicht wegen so überkommenden Zeugs wie Einflussgebieten Krieg, sondern stets für Freiheit und Marktwirtschaft.
Machen wir uns nichts vor. Wir werden uns auf diesem Planeten prügeln bis sich ein System durchgesetzt hat und vollständige Hegemonie erreicht hat.
All das Geschwätz mit Wertegemeinschaft, Prinzipien, Kants Imperativ etc.... klingt ja schön, ich will es auch. Es ist aber faktisch nichts wert. Am Ende dominiert der Säugetierinstinkt, wie im Alltag so auch in der Politik.
Wir gehen jetzt in eine Phase wo die bisherige Dominanz in Frage gestellt wird und der Dominator schlägt um sich. Ob die Herausforderer es besser oder schlechter machen wird sich zeigen. Für uns - also wir kleinen Pisser - wird es auf jeden Fall ungemütlicher.