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mehr als 1000 Beiträge seit 01.05.2002

Re: Häh? Hast Du den Text schon vor Veröffentlichung des Artikels parat gehabt?

Zur Überschrift:

Nein, ich habe den Text nicht vor Veröffentlichung parat gehabt. Aber
kurz nach Abschicken meines Kommentars habe ich beim klicken auf den
Artikel einen 404 bekommen - da scheint es Heise-seitig
zwischenzeitlich ein Problem gegeben zu haben.

> Moin!

> > Selbstverständlich muss alles ein Desaster sein. Wo kämen wir denn
> > hin, wenn auch nur ein einziger Handschlag eines Amerikaners mit Lob
> > bedacht würde.

> Sag' mal, glaubst Du das wirklich, was Du da schreibst,

Ja. Denn ich habe nach lesen des Textes meinen Eindruck
wiedergegeben.

> Halten wir mal fest:
> 1) Die Bevölkerung wurde unzureichend informiert

Aber von wem? Scheinbar hatte die Bevölkerung von Radioaktivität noch
nie etwas gehört - das kann man kaum der Armee anlasten. 

> 2) Die Eingesetzten Soldaten waren nicht geschützt, obwohl sie auch
> entsprechend ausgerüstete Soldaten hätten holen können

Was noch mehrere Tage Zeit in anspruch genommen und die Bevölkerung
gefährdet hätte. Wäre das besser gewesen? Nein.

> 3) Die medizinische Untersuchung war scheinbar nicht dazu da, den
> Menschen zu helfen, sondern diente als Langzeitstudie über die
> Auswirkungen radioaktiver Kontamination

Ähm, dann belege doch mal diesen Vorwurf der unterlassenen
Hilfeleistung mit einer Diagnose der keine ärztliche Behandlung
folgte.

> 4) Die geschilderten Entsorgungsmethoden mögen für Dich 
> vielleicht state of the art gewesen sein

Das hat den schlichten Grund, dass ich mich vor einiger Zeit mit der
Arbeit in einem Kernforschungszentrum der USA auseinander gesetzt
habe und den "state of the art" dieser Zeit kenne:

http://www.inl.gov/proving-the-principle/

> doch ich bezweifle, daß Du großartig viele Menschen finden wirst,
> die da Deiner Ansicht sind,

Unter denjenigen, die die damaligen Verhältnisse und Methoden kennen,
werde wirst du wenige finden die nicht meiner Ansicht wären.

> Ganz ehrlich, ich kann nichtmal verstehen, daß das verstrahlte Gebiet
> nicht komplett aufgekauft und evakuiert wurde. Aber offenbar ist es
> interessanter, zuzuschauen, wie sich die Bevölkerung nach so einem
> Unfall noch hält...

Selbst im Artikel wird geschrieben, dass die Langzeitfolgen, so weit
man es Krebsraten zeigen kann, bisher so klein sind, dass die
Krebsraten nicht über dem Landesdurchschnitt liegen. Und sonstige
gesundheitliche Auswirkungen über 40 Jahre später sind zumindest so
wenig aufgetreten, dass man nicht sagen kann, ob sie überhaupt
existieren. (Und bedenke bitte auch, dass die Hälfte des spanischen
Staatsgebiets definitionsgemäß überdurchschnittliche Krebsraten hat.)

Man hat das Land nach besten verfügbaren Wissen dekontaminiert und
kontaminierte Erde nicht etwa in Spanien gelassen, sondern in die USA
gebracht. Und das Ergebnis der Aktion spricht dafür, dass man hier
gründlich und gewissenhaft vorgegangen ist.

Hätte man, wie du sagst, das ganze Land aufgekauft und evakuiert,
dann hättest du dich jetzt beschwert, dass man die Bauern von ihrem
Land verjagt und mit ein paar Pesos abgespeist hätte.

Ich sehe keinen Grund für deine Anschuldigungen. Nach über 40 Jahren
kann man sagen, dass man die Schäden sehr wirksam auf ein Minimum
begrenzt hat. Das ist sicher auch den fortgesetzten
Dekontaminationsmaßnahmen zu verdanken. 

Aber ich habe schon in meinem ersten Beitrag geschrieben, dass ich es
als eine (wörtlich) Sauerei empfinde, dass die Zahlungen dafür
eingestellt werden.

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