Moin!
> > Halten wir mal fest:
> > 1) Die Bevölkerung wurde unzureichend informiert
>
> Aber von wem? Scheinbar hatte die Bevölkerung von Radioaktivität noch
> nie etwas gehört - das kann man kaum der Armee anlasten.
Wurde denn die Bevölkerung durch die Armee entsprechend aufgeklärt?
Wobei ich mich da noch fragen würde, wie vertrauenswürdig das wäre.
Uns wurde bei der BW ja auch gesagt, die Schutzausrüstung würde im
Falle eines Atomkrieges reichen und sowas wie einen nuklearen Winter
gäbe es gar nicht :(
> > 2) Die Eingesetzten Soldaten waren nicht geschützt, obwohl sie auch
> > entsprechend ausgerüstete Soldaten hätten holen können
>
> Was noch mehrere Tage Zeit in anspruch genommen und die Bevölkerung
> gefährdet hätte. Wäre das besser gewesen? Nein.
Doch, wenn die Bevölkerung diese Tage nicht in der Gegend verbracht
hätte. Eine Evakuierung muß ja nicht von Dauer sein.
> > 3) Die medizinische Untersuchung war scheinbar nicht dazu da, den
> > Menschen zu helfen, sondern diente als Langzeitstudie über die
> > Auswirkungen radioaktiver Kontamination
>
> Ähm, dann belege doch mal diesen Vorwurf der unterlassenen
> Hilfeleistung mit einer Diagnose der keine ärztliche Behandlung
> folgte.
Für mich liest sich das so. Andernfalls hätte der Schutz der
Bevölkerung sicher mehr Priorität gehabt. Wenn die Betroffenen nicht
einmal ihre Untersuchungsergebnisse entsprechend mitgeteilt bekommen,
halte ich das schon für eine fragwürdige Studie statt für eine
Hilfsmaßnahme. In dem Fall, daß man so eine Studie durchführen will,
ist es natürlich auch interessanter, wenn die Bevölkerung vor Ort
bleibt...
> Unter denjenigen, die die damaligen Verhältnisse und Methoden kennen,
> werde wirst du wenige finden die nicht meiner Ansicht wären.
Und findest Du den beschriebenen Umgang mit der Situation nicht
reichlich naiv?
> > Ganz ehrlich, ich kann nichtmal verstehen, daß das verstrahlte Gebiet
> > nicht komplett aufgekauft und evakuiert wurde. Aber offenbar ist es
> > interessanter, zuzuschauen, wie sich die Bevölkerung nach so einem
> > Unfall noch hält...
>
> Selbst im Artikel wird geschrieben, dass die Langzeitfolgen, so weit
> man es Krebsraten zeigen kann, bisher so klein sind, dass die
> Krebsraten nicht über dem Landesdurchschnitt liegen. Und sonstige
> gesundheitliche Auswirkungen über 40 Jahre später sind zumindest so
> wenig aufgetreten, dass man nicht sagen kann, ob sie überhaupt
> existieren. (Und bedenke bitte auch, dass die Hälfte des spanischen
> Staatsgebiets definitionsgemäß überdurchschnittliche Krebsraten hat.)
Wie diese Langzeitfolgen ausgefallen sind, ist offenbar nur für
diejenigen mit Zugriff auf diese medizinischen Daten wirklich
überprüfbar. Die Frage ist nur: Wieso mußte überhaupt dieses Risiko
eingegangen werden? Zumindest bis zur Klärung, daß es "relativ
sicher" ist (nach Beendigung der ersten Aufräumarbeiten) hätte man
die Bevölkerung da wegholen sollen.
Schon gelesen? Vor allem das Einatmen des Staubes ist gefährlich. Was
passiert wohl, wenn massenhaft Erde umgepflügt oder abgetragen und in
Behälter gefüllt wird? STAUB. Der macht auch nicht halt vor
irgendwelchen Absperrbändern! Selbst wenn dann bewässert wird, damit
das nicht so staubt und weiter nach unten sickert - wie lange wurde
bewässert? Wurde wirklich SO umfassend bewässert, daß da gar nichts
mehr wegflog, auch nicht später das Erdreich trocknete? Ich
bezweifle, daß es so sicher war.
Wenn die Säuberungsarbeiten so erfolgreich gewesen wären, warum ist
dann jetzt doch wieder einiges zu Tage getreten?
Welche Folgen hat es für das Grundwasser, wenn man solch ein Zeugs
versucht, wegzuspülen?
Was die Sache mit der Krebsrate betrifft, so ist mir klar, daß es
regionale Unterschiede gibt, sowohl durch Genetik als auch durch den
Boden bedingt. Doch ist bei der Nennung einer ohnehin erhöhten
Krebsrate in Spanien überhaupt klar, wo die herkommt? Nicht, daß das
am Ende auf irgendwelchen Staub zurückzuführen ist, der sich da im
Land ein wenig verteilt hat, nachdem das passierte?
> Hätte man, wie du sagst, das ganze Land aufgekauft und evakuiert,
> dann hättest du dich jetzt beschwert, dass man die Bauern von ihrem
> Land verjagt und mit ein paar Pesos abgespeist hätte.
Wenn es nicht ein paar Pesos gewesen wären hätten sich sicher nur
ganz alte beschwert, eben solche, wie die, die auch jetzt freiwillig
in der Gegend um Tschernobyl leben.
Screet
> > Halten wir mal fest:
> > 1) Die Bevölkerung wurde unzureichend informiert
>
> Aber von wem? Scheinbar hatte die Bevölkerung von Radioaktivität noch
> nie etwas gehört - das kann man kaum der Armee anlasten.
Wurde denn die Bevölkerung durch die Armee entsprechend aufgeklärt?
Wobei ich mich da noch fragen würde, wie vertrauenswürdig das wäre.
Uns wurde bei der BW ja auch gesagt, die Schutzausrüstung würde im
Falle eines Atomkrieges reichen und sowas wie einen nuklearen Winter
gäbe es gar nicht :(
> > 2) Die Eingesetzten Soldaten waren nicht geschützt, obwohl sie auch
> > entsprechend ausgerüstete Soldaten hätten holen können
>
> Was noch mehrere Tage Zeit in anspruch genommen und die Bevölkerung
> gefährdet hätte. Wäre das besser gewesen? Nein.
Doch, wenn die Bevölkerung diese Tage nicht in der Gegend verbracht
hätte. Eine Evakuierung muß ja nicht von Dauer sein.
> > 3) Die medizinische Untersuchung war scheinbar nicht dazu da, den
> > Menschen zu helfen, sondern diente als Langzeitstudie über die
> > Auswirkungen radioaktiver Kontamination
>
> Ähm, dann belege doch mal diesen Vorwurf der unterlassenen
> Hilfeleistung mit einer Diagnose der keine ärztliche Behandlung
> folgte.
Für mich liest sich das so. Andernfalls hätte der Schutz der
Bevölkerung sicher mehr Priorität gehabt. Wenn die Betroffenen nicht
einmal ihre Untersuchungsergebnisse entsprechend mitgeteilt bekommen,
halte ich das schon für eine fragwürdige Studie statt für eine
Hilfsmaßnahme. In dem Fall, daß man so eine Studie durchführen will,
ist es natürlich auch interessanter, wenn die Bevölkerung vor Ort
bleibt...
> Unter denjenigen, die die damaligen Verhältnisse und Methoden kennen,
> werde wirst du wenige finden die nicht meiner Ansicht wären.
Und findest Du den beschriebenen Umgang mit der Situation nicht
reichlich naiv?
> > Ganz ehrlich, ich kann nichtmal verstehen, daß das verstrahlte Gebiet
> > nicht komplett aufgekauft und evakuiert wurde. Aber offenbar ist es
> > interessanter, zuzuschauen, wie sich die Bevölkerung nach so einem
> > Unfall noch hält...
>
> Selbst im Artikel wird geschrieben, dass die Langzeitfolgen, so weit
> man es Krebsraten zeigen kann, bisher so klein sind, dass die
> Krebsraten nicht über dem Landesdurchschnitt liegen. Und sonstige
> gesundheitliche Auswirkungen über 40 Jahre später sind zumindest so
> wenig aufgetreten, dass man nicht sagen kann, ob sie überhaupt
> existieren. (Und bedenke bitte auch, dass die Hälfte des spanischen
> Staatsgebiets definitionsgemäß überdurchschnittliche Krebsraten hat.)
Wie diese Langzeitfolgen ausgefallen sind, ist offenbar nur für
diejenigen mit Zugriff auf diese medizinischen Daten wirklich
überprüfbar. Die Frage ist nur: Wieso mußte überhaupt dieses Risiko
eingegangen werden? Zumindest bis zur Klärung, daß es "relativ
sicher" ist (nach Beendigung der ersten Aufräumarbeiten) hätte man
die Bevölkerung da wegholen sollen.
Schon gelesen? Vor allem das Einatmen des Staubes ist gefährlich. Was
passiert wohl, wenn massenhaft Erde umgepflügt oder abgetragen und in
Behälter gefüllt wird? STAUB. Der macht auch nicht halt vor
irgendwelchen Absperrbändern! Selbst wenn dann bewässert wird, damit
das nicht so staubt und weiter nach unten sickert - wie lange wurde
bewässert? Wurde wirklich SO umfassend bewässert, daß da gar nichts
mehr wegflog, auch nicht später das Erdreich trocknete? Ich
bezweifle, daß es so sicher war.
Wenn die Säuberungsarbeiten so erfolgreich gewesen wären, warum ist
dann jetzt doch wieder einiges zu Tage getreten?
Welche Folgen hat es für das Grundwasser, wenn man solch ein Zeugs
versucht, wegzuspülen?
Was die Sache mit der Krebsrate betrifft, so ist mir klar, daß es
regionale Unterschiede gibt, sowohl durch Genetik als auch durch den
Boden bedingt. Doch ist bei der Nennung einer ohnehin erhöhten
Krebsrate in Spanien überhaupt klar, wo die herkommt? Nicht, daß das
am Ende auf irgendwelchen Staub zurückzuführen ist, der sich da im
Land ein wenig verteilt hat, nachdem das passierte?
> Hätte man, wie du sagst, das ganze Land aufgekauft und evakuiert,
> dann hättest du dich jetzt beschwert, dass man die Bauern von ihrem
> Land verjagt und mit ein paar Pesos abgespeist hätte.
Wenn es nicht ein paar Pesos gewesen wären hätten sich sicher nur
ganz alte beschwert, eben solche, wie die, die auch jetzt freiwillig
in der Gegend um Tschernobyl leben.
Screet