..... hier eine persönliche Antwort (ich denke die lesen nur noch Sie - wenn überhaupt)
Ich bin seit meiner Kindheit sozial inkompatibel, sprich, ich kann das Spiel nicht, bin wohl zu unflexibel (um es nicht Dummheit zu nennen, wobei alles mehr oder weniger relativ).
Für mich hätte vielleicht eine Chance bestanden, wäre ich in irgend einem Gebiet extrem talentiert gewesen und hätte ohne mich "beweisen" zu müssen, dort meine unbegrenzte Freude gelebt.
Doch ich bin nun wirklich schlicht ein Mensch ohne besondere Eigenschaften - bis heute, bis zum Ende dieser Zellagglomeration.
So wurde ich mehr oder weniger Eremit und Überlebenswesen, das vor allem versucht, den Kontakt mit der Realität unserer Gesellschaft wenn irgend möglich zu vermeiden.
Mein Leben besteht aus Gärtnern, Sammeln, die Räume durchstreifen, sowohl die irdischen Bioräume (wo ich es noch erträglich finde), als auch die Räume der menschlichen und somit auch meiner Phantasie.
Ich hatte manchmal ein klein wenig Hoffnung, dachte es könnte sich doch etwas zum positiven verändern, doch seit über 20 Jahren habe ich damit abgeschlossen.
Ich habe mein Leben und meine Gedanken, es macht mir Freude wenn ich meinen Durst nach Wasser und meinen Durst nach Wissen, meinen Hunger stillen kann.
Es bereitet mir große Freude den Himmel, das Licht, die Sterne, die wenigen Tiere die ich noch zu Gesicht bekomme, kurz die Biosphäre, dort wo sie nicht offensichtlich leidet, sondern den Rhytmus ohne die menschlichen Missklänge zelebriert, zu betrachten.
Gerade habe ich den letzten Bärlauch geerntet, der Rest bleibt stehen um im nächsten Jahr wieder ein klein wenig mehr genießen zu können, mir ein selbstgebackenes Brot mitsammt den Blättern, etwas Frischkäse (aus Milch einer Kuh die ich kenne.... - es gibt noch Menschen, die ähnlich ticken wie ich, aber nicht ganz mittellos sind - klar reine Glücksache, ohne diese wäre ich längst gegangen, da ich keine Lust habe zu leiden!) und einen Tropfen Honig dazu genehmigt, dazu frisches Wasser aus dem Brunnen (gute Lage, nicht nitratverseucht und nicht registriert, sprich von der Gesellschaft vergewaltigt...).
Ich schreibe hier ab und an, ja, möglich wäre es jederzeit eine andere Gesellschaft zu gestalten, doch die Menschen wollen das nur in sehr, sehr geringer Zahl, der Rest versucht sich entweder verbissen und völlig blind, oder resignierend und doch kreativ, aber eben ohne Anspruch auf wirkliche Veränderung - es sei denn, sie viele einem in den Schoß, für diese Veränderung wirklich etwas tun, bzw. vorleben und nach Kooperation suchen, die nicht in Machtstrukturen und Verteilungskämpfen endet.
Ich schreibe im Grunde immer das Gleiche, da ich denke, es wird nie über kleine Schritte passieren, somit ist es müßig, die Detaills zu kritisieren.
Wie eine sehr hochentwickelte und geistig sehr, sehr wache menschliche Gesellschaft funktionieren könnte liegt doch offen vor uns.
Vertauen, Vertauen und nochmals Vertrauen und Toleranz über jenen, die es nicht verstehen und glauben, andere übervorteilen zu müssen - diese Toleranz sollte jedoch so ausgeprägt sein, dass man die "cleveren" Artgenossen einfach ignoriert, nicht protegiert.
Die Gedanken sind alle vorhanden, der Geist ist vorhanden, wir könnten morgen anfangen, doch die Mehrheit fehlt eben, die Mehrheit ist auf einem anderen Weg und sie wird ihn nicht verlassen, niemals, da bin ich mir, wie schon gesagt, sein langer Zeit sicher.
Bleiben wir soweit gesund, körperlich, ich denke, bilde mir ein, sogar geistig gesund zu sein, auch wenn ich wohl für das klassische, klinische Bild ein psychisch gestörter Menschen bin.