Manchmal braucht es weder Verschwörungstheorien noch dumpfe Kampfbegriffe wie "Lügenpresse".
Es genügt völlig sich die personelle und strukturelle Situation des Journalismus in Deutschland anzuschauen. In den letzten 15 Jahren wurde so in die Strukturen geholzt, das so etwas wie Qualitätsjournalismus kaum mehr möglich ist. Festangestellte Journalisten und Pressefotografen finden sich in regionalen Presseorgane meines Wissens überhaupt nicht mehr. Da erscheint dann eine Gemanistik-Studentin im zweiten Semester als "Journalistin" und "Pressefotografin" in Personalunion. Gerne werden in diesem Bereich auch fix und fertige Berichte von Dritten angenommen und ungeprüft als redaktioneller Beitrag abgedruckt. Wenn alles nichts hilft wird halt eine DPA-Meldung gepimpt oder hemmungslos vom Nachbarn abgeschrieben.
Sieht es denn bei überregionalen Presseorganen besser aus?
Nun, ich kenne das Land und die Verhältnisse seit 30 Jahren doch sehr gut. Was ich teilweise den Kopf geschüttelt habe über die Berichterstattung, die von sehr dürftigen bis keinerlei Kenntnissen über das politische System und die gesellschaftlichen Verhältnisse geprägt waren.