Luc Mareau schrieb am 17.04.2017 21:00:
Der Kredit wird per Geldschöpfung ausgereicht. Das Geld, das da verliehen wird, hat niemand eingezahlt. Beziehungsweise - im Zeitalter von 1...2 Prozent Barreserve - ein Fünfzigstel bis ein Hundertstel dessen, was da ausgezahlt wird, hat jemand eingezahlt, und *darauf* mag jemand derweil verzichten - sonst niemand und auf nichts.
Das ist falsch. Lassen wir den Reserveanteil von 1% mal weg, weil es einfacher ist und er auch keine Rolle spielt, und schauen uns mal ein Extrembeispiel an, damit es klarer wird:
Eine Bank ist von einem Kunden überzeugt und räumt ihm einen Kredit über 100 Milliarden Euro (kurz 100M) ein. Kann sie ja machen, sie kann dem Kunden diesen Betrag einfach gutschreiben.
Nun geht der Kunde einkaufen und kauft sich was für 20M bei Sito's ein. Das Geld überweist er auf Sitos Konto, das bei derselben Bank liegt. Kein Problem, die beiden Konten werden angepaßt, ist ja nur eine bankinterne Umbuchung.
Nun kauft der Kunde für 20M bei G&L ein und überweist das Geld wieder. G&L haben das Konto bei einer anderen Bank. Die Kunden-Bank will also bei der G&L-Bank 20M gutschreiben. Nur, warum sollte die G&L-Bank das machen? Das macht sie nur, wenn Kunden-Bank über diesen Betrag einen Kredit bei der G&L-Bank aufnimmt, und das ist auch der G&L-Bank zu riskant. Geht also nicht.
Dann möchte der Kunde noch 20M in bar abheben. Dazu muß die Bank bei der Zentralbank 20M in bar anfordern. Dazu möchte die Zentralbank Sicherheiten in Höhe von 20M haben, hat die Bank aber nicht, geht also nicht.
Man sieht also, Banken können nicht so einfach jeden beliebigen Betrag einfach so als Kredit erschaffen. Sie sind auf echte Einzahlungen also sehr wohl angewiesen.
EhNickma wies auf folgendes hin:
Es geht übrigens doch das Geld geschaffen wird.
3 Banken sprechen sich untereinander ab, und leihen sich untereinander Geld.
Sie leihen sich also Kredit von jeweils 100Mrd € zu 0% Zinsen (wenn die Zinsen größer sind kassiert der Fiskus ab, aber dazu ein Anderes mal mehr).
Dann hat jede der 3 Banken 200Mrd € Kredit und 200Mrd € Guthaben wahlweise auch verbrieft durch Schuldverschreibungen.
Man kann das auch in viele Einzelne Transaktionen aufteilen.
Jetzt sind das also gemäss Buchführung gut im Geschäft stehene Banken.
Was meinst du, bekommen die Kredit bei der Zentralbank oder werden die mit Gewinn verkauft werden, an jemanden der nicht zum Kartell gehört oder brauchen sie plötzlich einen Rettungsschirm weil sie sich verspekuliert hat, aus den EU-Kassen, weil die Bank ist ja Systemrelevant ?
Das Geld ist auch schon ausgegeben, lange bevor das Ereignis problematisch wird.
Und Niemand weiss, wer die Risiken hat.
Um das zu unterbinden, dürfen Verbindlichkeiten/Kredite zwischen den Banken nicht gehandelt werden, sondern müssen in einer direkten Beziehung stehen. (1 Bank <-> 1 Kunde und 1Vertrag je Beziehung)
Deswegen waren früher Geschaftsbanken in den USA und Frankreich auch von Investment Banken getrennt, weil es eine Notwendigkeit dazu gibt.
Und jetzt frage dich, wer hat das aufgehoben bzw. gar nicht eingeführt ?
Lese dir einmal den Glass-Steagall Act durch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Glass-Steagall_Act
Das wurde 1999 aufgehoben und 2008 hatten wir die von den USA verschuldete Krise.
Die genau dadurch hervorgerufen wurde, das mit Verbindlichkeiten gehandelt wurde.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.04.2017 09:50).