R0tznase schrieb am 16.04.2017 14:46:
Nochmal.
2008. Lehman.
Hatte überhaupt nichts mit "Gesamtheit Unternehmen ... profitabel" zu tun.
Selbstverständlich hatte es das. Wäre die Weltwirtschaft 2008 noch in der Lage gewesen, wenigstens in ihren industrialisierten Kernländern eine realwirtschaftliche Wertschöpfung zu entfalten, die für breiten Wohlstand einerseits und für nette Profite andererseits locker ausreichend gewesen wäre, wären die Blasen, die mit den Versuchen entstanden und weiter entstehen, mit "Finanzprodukten" Geld unmittelbar zu mehr Geld zu machen statt mit der für eine Zunahme an rellem Wert zwingend erforderlichen Investition von Arbeit in der Warenproduktion, zu dem Zeitpunkt nicht vorhanden gewesen, weil die Notwendigkeit nicht bestanden hätte, sich solchen Quatsch einfallen zu lassen.
Aufgrund riesiger Verluste der Lehman Brothers war niemand mehr bereit, der Bank Kredit zu gewähren. Panik an den Aktienmärkten. Der Rest ist Geschichte.
Wir haben die Krise nur deshalb überlebt, weil die Wirtschaft (Banken, Bürger, Unternehmen, Politik) daran glaubte, die Bürgschaft des Staates würde zur Abwendung des Crashs ausreichen.
Nö, die Erholung kam deswegen, weil das, was an realwirtschaftlicher Wertschöpfung noch stattfand und stattfindet, zusammen mit staatlichen Stabilisierungseingriffen ein solches Vertrauen substantiiert hat, jedenfalls noch für ein Weilchen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass längerfristig der Anteil der Realwirtschaft an der nominellen Wertschöpfung weiter abnimmt und damit auch das begründet in die Substanz der Wertschöpfung zu setzende Vertrauen. Der infolge der Lehman-Geschichte zu Recht aufgetretene Vertrauensverlust des gesamten Finanzmarkts in seine eigenen "Finanzprodukte" war ja auch schon nicht völlig unbegründet.