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  • ÖKOKOM

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Are you experienced?

nihil_jie schrieb am 27.02.2021 14:44:

so so.... Sonnfelder *gg Na gut, dass ich schon in meiner Jugend alle derartigen Sinnfragen komplett aus meinem Leben verbannt habe. Mit den Fragen nach dem Sinn der Existenz und verwandtem kann ich inzwischen absolut nichts anfangen. Mich interessieren da eher Mechanismen in der Natur nicht deren Sinn dahinter, weil es wohl gar keinen gibt. Das ist wohl tatsächlich der nihilistische Teil meiner Persönlichkeit.

Die Sinnfrage verknüpfe ich eher mit dem menschlichen Handeln nicht mit der uns umgebener Natur. Und ich weiß nicht, ob das so relevant ist, sich mit Fragen zu beschäftigen auf die es mit ziemlicher Sicherheit niemals Antworten geben wird.

Es geht aber doch gerade um die Frage menschlichen Handelns. Gerade Herrschende leiten ihren Herrschaftsanspruch gerne von Absolutheiten ab, die sie auch für sich selbst dann als Selbstverständlichkeit in Anspruch nehmen. Dies mit betrachtend sind das eben keine reinen Kopfgeburten, sondern die Grenzen des Mach-und Denkbaren die ausgelotet sein wollen um den Handelnden (Politiker, Konzerne etc) die Berechtigung ihres Tun nach zu liefern (das tun an sich findet ja eh statt, aber die Begründungen ändern sich).
In einer (vorgeblich) pluralen Gesellschaft ist der King, der das Absolute für sich in Stellung bringen kann. "Deus vult", "Lebensraum im Ostern", "Versorgungslinien sichern", sind alles Wirklichkeitsbeschreibungen der gleichen Sache (Kolonialismus), aber mit sehr unterschiedlichen moralischen Begründungen.
So gesehen geht das populäre Philosophen bashing an der Hauptursache philosophischen (Be)Lehrens, nämlich Begründungen für die (politische) Handlungspraxis zu liefern, total vorbei, wenn man es als etwas überflüssiges darstellt.

Was die Antworten auf individueller Ebene angeht, so muss natürlich erst einmal das Bedürfnis bestehen ("erst kommt das Fressen, dann die Moral" (Brecht)). Wer sich im materiellen Daseinszusammenhang total aufgenommen oder angekommen fühlt braucht diese gründelnden Gedanken erst dann, wenn der Tod anklopft. Dann allerdings hat man meist nicht mehr die Zeit für lange Überlegungen, deshalb wird die Tradition bemüht und der Priester konsultiert. So gesehen ist die vermeintlich aufgeklärte, zum Nihilismus neigende Haltung, alles transzendente zu verwerfen auch nur das Aufschieben dieser gedanklichen Tiefgründelei, bis das Traditionelle die Lücke füllen kann. Etwas unredlich oder oberflächlich in meiner Sicht, aber ich werde niemanden dafür verurteilen, was er mit seinem Geist anstellt, denn das ist die dem Geist eigentümliche Freiheit im materiellen Zwangslager.
Die Antworten liegen innen und auch nur dort können sie beantwortet werden. Philosophien können den Einzelnen lediglich das gedankliche Rüstzeug liefern dieses Innere zu erforschen, das könne einige Drogen allerdings auch, einzig die Botschaften zu verstehen, die unser Geist hervor bringt erfordert schon einiges an Kenntnissen und Fähigkeiten ("but first: are you experienced? are you ever been experienced) I am!" (J. Hendrix)).

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