blu_frisbee schrieb am 27.02.2021 20:00:
Insofern ist Fetisch ne andere Baustelle als Entfremdung.
Sorry, ich war Sonntag verkatert offline und hatte gestern massive Netzprobleme - deshalb erst jetzt der Nachtrag, warum ich das anders sehe.
Über Fortentwicklung des früh-marxschen Entfremdungsbegriffs zum spät-marxschen Fetischbegriff ließen sich zwar sicher Bibliotheken füllen, mindestens 'ne Doktorarbeit schreiben, aber ich finde, dass das eigentlich offenkundig ist, wenn du dir S. 516 und 517, vielleicht auch noch 518 von http://www.mlwerke.de/me/me40/me40_510.htm neben S. 86 und 87 in http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_049.htm#Kap_1_4 legst und dabei klar hast, dass er den Gattungsbegriff aus den ökonomisch-philosophischen Manuskripten sehr weitgehend durch den Gesellschaftsbegriff im Kapital ersetzte.
Im Kapital (MEW23-25) taucht der Gattungsbegriff im Sinn des sozialen Zusammenhangs von Menschen nur noch extrem selten auf, zwei Mal (MEW23: S. 93, S. 349), weit häufiger in so einem mengentheoretischen Sinn à la "Klasse" im Gegensatz zu ihren Elementen, allerdings auch nicht einmal ein Dutzend Mal (MEW23: S. 56, S. 224, S. 371, MEW25: S. 169, S. 193, S 278, S. 281, S. 293, S. 298).
Den Gesellschaftsbegriff habe ich hingegen gerade bloß im ersten Kapitel von MEW23 hunderteinundzwanzig Mal gezählt.
Umgekehrt taucht der Gesellschaftsbegriff nur drei Mal in http://www.mlwerke.de/me/me40/me40_510.htm auf, der der Gattung aber siebenundzwanzig Mal - und jedes Mal im Sinn des sozialen Zusammenhangs der Menschen.
Findest du die sachliche Nähe nicht auch offenkundig, wenn du die genannten Stellen nebeneinander legst?