Wenn der Iran keine Kernwaffe anstrebt, braucht er auch keine sunset-Klausel, so einfach ist das.
Komischerweise will Teheran aber darauf nicht verzichten. Natürlich wollen die Perser die Kernwaffe, was denn sonst? Ihre ganze Raketenentwicklung macht nur Sinn, wenn man die Raketen eben auch nuklear bestückt.
Es ist ganz einfach: Der Iran versucht gerade sich als regionaler Hegemon in Arabien zu etablieren, vor diesem Hintergrund ist auch sein starkes Engegement in Syrien zu sehen sowie die Unterstützung von antisaudischen Terroristen im Jemen. Dort möchte Teheran ein Regime etablieren, das den Bab-al Mandab zumindest temporär blockieren kann, den Zugang zum Roten Meer und damit zum Suez-Kanal,der saudischen Westküste und der israelischen Südküste. Während des Yom-Kippur-Krieges haben das irgendwelche Kommunistenjemeniter schon mal gemacht. Die Straße von Hormuz als Zugung zur saudischen Ostküste kann der Iran selbst blockieren, bzw. massiv einschränken.
Der Iran geht also gegen Saudi-Arabien vor UND strebt mittelfristig Kernwaffen an. Größter Unterstützer des Iran, der mittelfristigen iranischen Anreicherung und damit Kernwaffe im JCPOA: Frau Merkel aus Germanien. Die Frau kann nicht nur keine Innenpolitik, von Außenpolitik versteht sie auch nichts...
Es gibt zwei Möglichkeiten:
a) Entweder den Amerikanern gelingt es, den Iran von der Kernwaffe abzubringen.
b) Riad rüstet nuklear auf, genauso wie Teheran
Aktuell verzichtet Saudi-Arabien auf jedwede Anreicherung, aber Prinz Mohammed hat schon gesagt, wie das laufen wird. Wenn dem Iran die Anreicherung nicht kontrolliert verboten wird, dann führt Saud-Arabien sie ebenfalls ein, tit for tat.
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Damit hier nichts vermischt wird: Für die Kernenergie benötigt man KEINE eigene Anreicherung, weder der Iran, noch Saudi-Arabien. UTA, Urantrennarbeit (für die Anreicherung) ist teuer, es gibt auf der Welt genug Anreicherungsanlagen, die meisten davon haben Überkapazitäten. Dort kann man wunderbar Brennstäbe für Kernkraftwerke anreichern lassen, diese importieren, abbrennen und ggf.aufbereiten lassen. Das ist viel billiger, als eine eigene Anreicherung zu betreiben. Die allermeisten Nutzer der Kernenergie betreiben keine eigene Anreicherung, lohnt sich einfach nicht.
Deutschland z.B. kooperiert mit den Niederlanden und Großbritannien bei der Anreicherung, die Firma heißt Urenco.
Eigene Anreicherung benötigt man, wenn man MEHR will, als auf 4-6% angereichertes Brennuran. Wenn man z.B. auf 85-90% angereichertes Waffenuran möchte. Oder auf 60% angereichters Mobilitätsuran für Schiffsreaktoren, welche quasi nur im militärischen Bereich anzutreffen sind.
Ginge es dem Iran nur um Strom aus seinem Kernkraftwerk: Er würde keine Anreicherung betreiben wollen. Sondern Brennstäbe bei Urenco, den Russen oder bei den Franzosen kaufen.
Außerdem kann man allein an der Dimensionierung der Gaszentrifugen für die Anreicherung sehen, was der Betreiber damit will, ob er Waffen will, oder Brennuran. Das ist ganz einfach. Will ich friedliches Brennuran produzieren, so brauche ich TONNENweise NIEDRIG angereichertes Material. Möchte ich Waffenuran produzieren, so brauche ich KILOweise HOCH angereichertes Material. Geht es mir um Brennuran, so reichen mir wenige Zentrifugen, die können auch langsam arbeiten, ich hab Zeit, Ich brauch nur neue Brennstäbe wenn die alten runter sind. Das gilt besonders dann, wenn man wie der Iran nur EIN Kernkraftwerk überhaupt betreibt, dessen Bedarf an Brennuran a) bekannt und b) nicht besonders hoch ist.
Wenn ich jedoch eine ganze Armada an Zentrifugen hoher Leistung betreibe, so geht es mir eher nicht um Brennuran. Dann will ich hochkonzentrierten Stoff und ich will ihn schnell. Jetzt ratet mal, wie die Anlagen in im Iran dimensioniert waren. Für das eine Kernkraftwerk hätte man sie nicht gebraucht. Iran "mußte" sie ja auch abschalten, weil jeder weiß wofür sie da waren. Was man abschaltet, kann man auch wieder anschalten...
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Politisch interessant ist allerdings, daß sich durch die persische Expansion in Arabien eine neue Koalition gegen die Perser bildet, verbunden durch gemeinsame Sicherheitsinteressen zur Abwehr Teherans: Nämlich die Achse Tel-Aviv-Riad. Einmal mehr scheint zu gelten: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
jt