Diese "Analyse" ist aus verschiedenen Gründen zu kritisieren. Sie beschreibt nur Symptome, aber keine Ursachen. Außerdem sieht sie eine sich verändernde Entwicklung, wo in größeren zeitlichen Horizonten einfach nur Kontinuität vorherrscht.
Die Linke hatte nur kurz Erfolg, nach dem 2. Weltkrieg. Da hatte sich der mit dem Geldadel verbündete autoritäre Rechtskonservatismus mal so richtig erledigt. Der geht nämlich immer über Leichen, solange die Kasse stimmt.
Die Linke hat damals mit echtem Liberalismus und Bildung für breite Schichten eine echte Alternative aufgebaut und sehr viel für die überwiegende Mehrheit erreicht. Zumindest in der ersten Welt. Ein echter Sozialstaat, eine breite Mittelschicht. Die Kosten für den Rest der Welt, naja, lassen wir das :-).
Das Wichtigste an dieser Stelle war der Kampf gegen die da Oben, alle zusammen, 99% gegen 1% hat Occupy Wallstreet das zuletzt genannt. Man ging mit dem Wunsch zu Bilden in die Fabriken.
Heute geht das, was sich für die Linke hält, zum Ankläffen von sogenannten Schwurblern auf Gegendemos. Diese Arroganz ist nicht geeignet, für die breite Masse als Alternative aufzutauchen.
Das Ganze begann mit Merkel: Die trat an, auf diversen Wahlkampfveranstaltungen mit dem Ziel "Linke Mehrheiten verhindern!"
Das hat sie gemacht. Sie hat die Linke so geschickt erledigt, indem sie sie mit Worthülsen gefütter hat, so das diese freiwillig und mit Hurra zu ihrer eigenen Hinrichtung marschiert sind.
Merkel hat Politik für das Kapital gemacht. Sie hat sich mit den Reichsten des Landes hinter verschlossenen Türen getroffen. Sie hat die Armen Ärmer und die Reichen reicher gemacht. Sie hat die öffentliche Daseinsvorsorge geschliffen.
Sie hat dem Pöbel ab 2015 ein millionenfaches Ventil vor die Nase gesetzt. Die Medien haben sie dafür für irgendwie links erklärt. Die Rechten auch. Beide müssen das tun. Die Rechten, weil sie daraus politisches Kapital schlagen. Die Medien, weil sie den Reichen gehören. Und auch die wollen, dass das Ventil funktioniert.
Das die Linke das als links akzeptiert hat, und nicht als geniale Umsetzung von "Teile und Herrsche", das sie auf die Abgehängten mit ihren Ängsten losgegangen ist als Terrier der Kapitalfraktion, während der Flüchtlingsprobleme, während Corona, das macht sie als Alternative unmöglich.
Dazu kommt noch, das die Medien die Rechten ständig als das ultimativ Böse aufbauen. Besser kann man den in politischen und ökonomischen Sachverhalten chronisch unterinformierten Pöbel nicht in die Richtung schupsen, in der man ihn haben will.
Die Rechten werden das Kapital in seinen Ausbeutungsbestrebungen genauso wenig behindern wie die aktuell Machthabenden. Es wird weiter umverteilt von unten nach oben, vielleicht nicht mehr über den Krieg, aber selbst das glaub ich erst, wenn ich es sehe. Und genau deshalb erklären uns die Medien, die den Reichen gehören, oder mit den Mächtigen verbandelt sind, wer die Guten sind (die aktuell Mächtigen) und wer die Bösen (die Rechten, die nichts ändern werden)
Eine echte linke Alternative, mit tragfähigen ökonomischen und fiskalischen Konzepten, die es gibt, ist momentan nicht in Sicht. Und nur eine mit diesen Konzepten kann m.E. als linke Alternative betrachtet werden.
Der Rest ist Augenwischerei, dieses ganze Woke Gedöns ist nichts als eine Einladung zur Heuchelei für Eliten und Konzerne, die nicht wollen, das in der breiten, demokratisch relevanten Masse, über ihre Steuersparmodelle geredet wird. Und es funktioniert! Alle machen mit, die Rechten, die Linken, diejenigen mit Reichweite, die Stammtische.
Mal sehen, ob es wieder in einem großen Knall endet. Die Eliten bereiten sich vor. Es gibt schon Luxus-Bunker-Städte. Hast auch du dort einen Wohnsitz? Dann wähle rechts, es lohnt sich für dich ;-)