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Re: döpfner ist da eben nicht als privatperson (oder journalist) unterwegs...

Bill Hicks schrieb am 15.04.2023 13:32:

Wenn eine Einzelperson meint, mit seinem Presseorgan...

Ähem, das ist nicht "sein" Presseorgan. Er ist Vorstandsvorsitzender der Springer SE. Das Unternehmen gehört zu über 35% der KKR und Friede Springer gehören weitere 22,5%. Dannach folgt dann Döpfner mit 21,9%.

...eine bestimmte Partei zu befördern, um die Regierung zu zerlegen, damit eine ihm genehmere Partei an die Fleischtöpfe kommt, dann ist das so undemokratisch, dass eigentlich der Verfassungsschutz aktiv werden müsste und der darf bei solchen Extremisten auch mit verdeckten Methoden ermitteln...

Dass Privatunternehmen wie die Axel Springer SE so etwas können (Einfluß auf die Politik nehmen), ist das eigentliche Problem, nicht die Ansichten eines Herrn Döpfner.
Dass Friede Springer, zusammen mit Liz Mohn, zu den engsten (Zweck-)Freundinnen von Frau Merkel gehört (das war auch bereits während ihrer Zeit als Bundeskanzler der Fall), hat doch die diversen Blätter wie Zeit, Spiegel und FAZ auch nicht im geringsten gestört.
Natürlich muss der Verfassungsschutz tätig werden, wenn der Verdacht besteht, Herr Döpfner könnte etwas Verfassungswidriges getan haben oder vorhaben zu tun.
Nur ist die "Zeit" eben nicht der Verfassungsschutz und nach dem, was da veröffentlicht wurde, hat Herr Döpfner nichts direkt Verfassungswidriges getan.
Und wenn man den Schutz der Privatsphäre und der Meinungsfreiheit ernst nimmt, kommt der kategorische Imperativ zum Tragen - "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.". Oder besser noch, "Was man nicht will, dass es einem selbst passiert, dass darf man auch bei keinem Anderen befürworten, ohne Ansicht der Person."
Herr Döpfner mag ein eiskalter Karrierist, ein moralischer Blindgänger und Prototyp des Unsympathen sein, nichts von alle dem rechtfertigt das Eindringen in seine Privatsphäre. Es wurde ja wahrscheinlich nicht nur das von den Journalisten gelesen, was letztendlich in der Zeit gelandet ist, sondern auch alles sonstige private.
Und das geht weder einen Journalisten noch irgendwelche Leser etwas an.
Um zu wissen, wie Döpfner "tickt", muss man nicht irgendwelche private Kommunikation durchforsten, das, was er öffentlich äußert, reicht allemal aus.
Insofern beinhalteten die breitgetretenen Äußerungen Döpfners keine Überraschungen. sondern nur ein (zu welchem Zweck auch immer) erbärmliches und instrumentalisiertes Werfen mit Dreck.

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