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  • Theymademedoit

18 Beiträge seit 12.11.2012

Weitere Erklärungsansätze

Ok, interessant. Aber mal langsam. Der Artikel scheint zu implizieren, dass der Anstieg der Übersterblichkeit mit den einsetzenden Impfungen zu tun haben könnte. Das ist natürlich anhand der Daten nicht auszuschließen, wäre aber eine sehr indirekte und mit viel statistischer Unsicherheit behaftete Schlussfolgerung. Ein paar alternative Erklärungsansätze und Gedanken:

1. Durchgemachte Corona-Infektionen erhöhen das Sterberisiko auch noch später, das konnte bereits statistisch gezeigt werden (und lässt sich aus methodischen Gründen auch einfacher nachweisen als beim Vergleich mit einer hypothetischen Sterberate).

2. Die Lebensumstände während der Corona-Jahre waren nicht gerade gesundheitsförderlich. Es ist bekannt, dass z.B. Mangel an Bewegung, Alkoholkonsum (war nachgewiesener- und verständlicherweise in dieser Zeit erhöht) und Depression die Sterberate erhöhen können.

3. Es erscheint fragwürdig, dass Impfungen einen zeitlich so unmittelbaren Einfluss auf die Sterblichkeit haben, zumal an Anfang mangels Impfstoffen ja nur relativ wenige Menschen geimpft wurden. Auch wäre ein solcher „Soforteffekt“ mit einiger Wahrscheinlichkeit bereits in den klinischen Studien aufgefallen (aber das ist natürlich nicht sicher).

Fazit: man sollte das im Auge behalten, aber nicht vergessen, dass es auch andere, wahrscheinlich wegen der Breitenwirkung plausiblere Erklärungen gibt. (Im Lockdown oder Homeschooling waren alle, geimpft gerade am Anfang aber nur ganz wenige.)

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