Moggel schrieb am 12.08.2023 10:57:
(...)
oder ein internationaler Terrorist hinterlistig einen Selbstmordanschlag verübt hat, könnte die Polizei aufgrund des Kontakttracings endlich die bösen Hintermänner ausfindig machen, da die Täter alle die App installiert hatten.
Das ist in den seltensten Fällen notwendig. Die Attentäter sind nämlich in nicht wenigen Fällen (eigentlich fast allen...) so nett einen Ausweis am Tatort zu hinterlassen nebst Handy. Und sie sind dabei meist sowieso schon lange im Visier von Polizei und Verfassungschützern. Und wurden sowieso schon überwacht... und wären wohl auch schon lange aus dem Verkehr gezogen worden, wenn nicht der Hund vom Nachbarn den Auftrag dazu gefressen hätte oder warum auch immer die Behörden da nichts unternommen haben.
Und manchmal hätte es auch einfach nichts gebracht nach Kontakten zu suchen - in Hanau z.B. war das ja kein "normaler" Nazi aus irgendwelchen rechten Strukturen, der da den Anschlag verübt hat, man muss sich nur mal das Manifest von Tobias R. durchlesen und merkt selbst als Laie, dass der Typ offenbar eine extrem schwere Psychische Störung gehabt haben muss. Da bringen dann auch die Kontakte nichts. Man kann sich höchsten fragen wie jemand, der mehrfach (über 15 mal!) bei der Polizei zur Anzeige gibt, dass sich fremde Geheimdienste in seinem Kopf zu schaffen machen und Gedanken implantieren und seine eigenen Gedanken absaugen (und das angeblich seit seiner Geburt) und ähnliches, wie so jemand noch eine WBK und damit auch folglich Schusswaffen besitzen kann. Eine »Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis, paranoide Inhalte« war ihm nebenbei schon vom Amtsarzt attestiert worden, gewalttätig gegen Polizisten ist er zuvor auch schon geworden. Und er wurden auch zwangsweise in eine psychiatrische Klinik eingewiesen - wegen Fremdgefährdung. Er hatte dazu noch weitere Vorfälle mit Gewalttaten begangen, war mehrfach im Konflikt mit dem Gesetz wegen Betrugs und Drogenbesitz und Körperverletzung. Aber dennoch hat man ihm ganz anstandslos dann eine Waffenbesitzkarte erteilt und ihn die Tatwaffen kaufen lassen, ganz legal. Und nun ist er nur noch ein "Rechtsradikaler, der einen furchtbaren, menschenverachtenden Anschlag mit rassistischem Hintergrund" verübt hat. Dafür ist die Behörde in Hanau wenigstens fein raus. War ja nur ein Nazi, kann man nichts machen.
Und auch bei den Uwes, bei deren Anschlägen der Verfassungsschutzagent ganz offensichtlich den Schuss nicht gehört hat (den der verwendeten Pistole, um die 97dB bis 100dB kann man ja schon mal überhören, wenn sie immerhin 3m neben einem Knallen...so laut sind die Dinger nämlich noch mit Schalldämpfer...nix mit "plopp" wie im James Bond Film, das macht immer noch BÄnG!, nur nicht mehr PENG!) hätte die Kontaktverfolgung wohl nichts gebracht - denn die Konraktliste war ja eigentlich auch bekannt. Also eigentlich. Zumindest zu den vielen V-Menschen und Sptitzeln in der rechten Szene im Raum Stuttgart/Ludwigsburg, in Chemnitz und so weiter. Können die wie die Fliegen verstorbenen Zeugen oft nur nicht mehr viel zu sagen. (Und der Rest hat vermutlich auch keine Lust an spontaner Selbstverbrennung im Auto zu leiden). Und auch ein paar Akten wurden leider etwas voreilig geschreddert oder mal eben für die nächsten 30 Jahre komplett gesperrt. (Wobei da erst mal 120 Jahre Sperre verhängt worden waren..).
Die App ist hier also gar nicht notwendig, die Geheimdienste und Behörden haben doch sowieso alle Daten, leider aber eben oft nur an einem Totalversagen wie in Hanau - oder an einer furchtbaren Inkompetenz wie bei der NSU.(ich will hier jetzt mal keine Böswilligkeit unterstellen bei der Geschichte der Uwes.. auch wenn mich das persönlich so überhaupt nicht wundern oder gar erschüttern würde...allein schon die Wohnmobil-Story würde von in jedem eingereichten Drehbuch glatt abgelehnt wegen Logikfehlern...). Und ich fürchte die Daten aus der App würden daran auch überhaupt nichts ändern können.