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  • Porcupine17

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Re: Pfand für Verhandlungen?

anbafei schrieb am 09.08.2024 06:52:

in den Medien hört man ja immer wieder, das das eroberte Gebiet, ein Faustpfand für spätere Verhandlungen sei, so dass Russland später eroberte Gebiete dagegen eintauschen müsste / könnte.

Würde, das heisen, man ist soweit, Verhandlungen zu beginnen?

Die derzeitige Lage im Osten der Ukraine sieht derzeit wohl so aus, dass Russland immer schneller Gebiete erobert, ob dies dann als Pfand sinnvoll ist, odes am Ende besser wäre, die Truppen, die die Ukraine noch hat, nicht zu zu verzetteln.

Auch wenn es derzeit für Russland plamabel ist, dass es der Ukraine gelungen ist, soweit auf russisches Teritorium vor zu stoßen, kann dies letzten Endes zum Bummerang werden. Russland wird nun anfangen aktiv Truppen zu sammeln für einen Gegenstoß.
Werden die Ukrainischen Truppen in der Lage sin, diesen auf zu fangen und zu halten?
Wenn nicht, und die Truppen müssen sich zurück ziehen, kann es gut sein, dass die russichen Truppen an der Grenze nicht stoppen, sondern dann weiter marschieren, und somit wäre dann ein weiterer Frontabschnitt geschaffen. Und die Entfernung zu Kiew beträgt etwa nur 350km. Auch wenn ein Stopp an der Grenze, und Russland lässt die Truppen dirt stehen, gäbe es eine bedrohnungslage, und die Ukraine müsste weitere Truppen im gebeit stattioniert lassen, die natürlich am Ende auch wieder an den restlichen Frontabschnitten fehlen.

Wie der russische Angriff im Raum Charkow gezeigt hat: die Ukraine muss so oder so Truppen in dem Gebiet bereithalten.

Man hört auch Stimmen, das dies der Beginn einer großeren ukrainischen Operation sein könnte, als Entlastung für die Front im Osten.
Wenn Russland zur Abwehr dann aber Truppen dafür abstellt, die in Russland verbleiben sind, und normalerweise nicht für den Frontabschnitte in der Ukraine vorgesehen sind, und es jetzt um die "Verteidigung der Heimat" geht , würde die Idee nicht aufgehen.
Russland hat ein größeres Potential an ManPower und Ausrüstung, dass sollte nicht vergessen werden. Und wie man liest, hat die Ukraine genau damit Probleme.

Das Problem für Russland ist das diese "nicht für den Einsatz in der Ukraine" vorgesehenen Truppen aus Wehrpflichtigen bestehen. Und deren Einsatz versucht Putin wohl nicht ohne Grund seit Kriegsbeginn zu vermeiden, weil dann die Stimmung im Land kippen könnte. Der Einsatz dieser Truppen ist entweder keine Option oder ein politisches Risiko. Sollte Putin das machen und es geht nach hinten los, zahlreiche Wehrpflichtige sterben und die Unterstützung der Bevölkerung bricht weg, dann wäre diese ukrainische Offensive das Äquivalent zur Tet-Offensive geworden: kriegsentscheidend unabhängig vom militärischen Ausgang (militärisch war Tet ein deutlicher Sieg der USA).

Sollte die Ukraine also mit der eroberung der russischen Gebeite scheitern, könnte es vielleicht auch möglich sein, dass es vielleicht auch veränderungen in politischen Kreisen gibt.
Die Begeisterung in der Bevölkerung ist ja wohl auch nicht mehr so groß wie 2022.

Auf beiden Seiten möchte die Bevölkerung den Krieg möglichst schnell beendet sehen. Und ist wohl auch zu territorialen Konzessionen bereit, z.B. Grenze entlang der Frontlinie. Aber solange Moskau auf Kherson und Zaporishia als Vorbedingung eines Waffenstillstands besteht wird der Krieg weitergehen.

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